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Pro und Contra: Ist es okay, wenn städtische Mitarbeiter zum Nulltarif Bahn fahren?

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Viele Kommunen geben großzügige Zuschüsse zum 49-Euro-Ticket. Für Bus und Bahn müssen Mitarbeiter wenig bis nichts selbst bezahlen. Ist die großzügige Linie angemessen?

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Bahn frei: Das 49-Euro-Ticket ist seit Mai zu haben und bietet uneingeschränkte Mobilität im bundesweiten Nah- und Regionalverkehr. Arbeitgeber können es als Jobticket ausgeben und Mitarbeitern einen Zuschuss geben.
Bahn frei: Das 49-Euro-Ticket ist seit Mai zu haben und bietet uneingeschränkte Mobilität im bundesweiten Nah- und Regionalverkehr. Arbeitgeber können es als Jobticket ausgeben und Mitarbeitern einen Zuschuss geben.  Foto: Sven Hoppe

Pro
Von Ulrike Plapp-Schirmer

Jobtickets für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst werden mit Hilfe von Steuermitteln bezuschusst. Das geht klar: Denn die öffentliche Hand tut sich dadurch leichter, das Thema ÖPNV mit Volldampf anzugehen - und ihre Vorbildfunktion auszuüben. Nie standen die Zeichen für Klimaschutzmaßnahmen günstiger. Beim Deutschlandtickets hofft der Staat offenbar, dass das, was von allen bezahlt wird, letztlich auch allen zugute kommt.

In Zeiten von Personalnot stehen auch die Städte und Gemeinden immer mehr unter Druck. Kritikern von steuerfinanzierten Boni sei daher entgegnet, dass auch sie die Möglichkeit haben müssen, ihre Personalpolitik kreativ zu gestalten. Mit geförderten Tickets, Rädern, Ausflügen, einer Gratifikation zum Arbeitsjubiläum und anderen Vorteilen erhöhen Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Das muss für Rathäuser und Verwaltungen eben auch möglich sein.

 


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Kräftige Zuschüsse für Mitarbeiter: So großzügig sind Kommunen beim 49-Euro-Ticket


 

 

Contra
Von Alexander Hettich

Jedem Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sei das vergünstigte 49-Euro-Ticket gegönnt. Trotzdem fällt auf: Viele Unternehmen rechnen mit spitzem Bleistift und verhandeln mit Betriebsräten über die Höhe der Zuschüsse. Derweil sind jene vorgeprescht, die mit öffentlichen Geldern hantieren. Bei den Kommunen scheint die Devise: Darf es etwas mehr sein? Neckarsulm tut es Stuttgart gleich und zahlt das Ticket für seine Mitarbeiter gleich komplett. In Heilbronn ist der Eigenanteil von fünf Euro eher ein symbolischer.

Der Zuschuss ist nichts anderes als eine Gehaltserhöhung - und das nach einem historisch hohen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, an dem die Kommunen noch zu knabbern haben werden. Die Bürger werden es merken, wenn Gebühren steigen oder Projekte verschoben werden müssen. Ein wenig mehr Zurückhaltung beim Wünsch-dir-was um das 49-Euro-Ticket wäre da wünschenswert gewesen.

 
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