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Pershing-Jahrestag in Heilbronn – das ist der Sinn von Gedenktagen

  
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Gedenktage, wie der Pershing-Jahrestag, sind wichtig. Sie zeigen, was man aus der Geschichte lernen könnte, meint unser Autor.

  
Nach dem Raketen-Unfall wird die Waldheide hermetisch abgeriegelt.
Nach dem Raketen-Unfall wird die Waldheide hermetisch abgeriegelt.

In Heilbronn haben sich drei Daten ins kollektive Bewusstsein eingegraben: 4. Dezember 1944, also der Tag der Zerstörung im Krieg. Ostern 1954, als am Dachstein in Österreich 13 Schüler und Lehrer aus Heilbronn den Tod fanden. 11. Januar 1985, als auf der Waldheide ein Raketenmotor explodierte. Diese Ereignisse haben die Bürger einander näher gebracht, im Schrecken, in der Trauer, im Gedenken.

Gerade in bewegten Zeiten wie den heutigen taugen solche Tage zum Innehalten. Sie zeigen, wie sich schlagartig alles ändern kann. Der 4. Dezember und der 11. Januar haben darüber hinaus eine gesellschaftliche und politische Dimension. Der Tag der Zerstörung mahnt, wohin die Diktatur der Dummheit und Menschenverachtung führen.


Erinnerung an Unglücke wie den Pershing-Unfall wachhalten

Die Bewertung des Pershing-Unfalls fällt schwerer. Trug das Unglück selbst zum Ende des Kalten Krieges bei, die Abschreckungspolitik, die Friedensbewegung, der russische Präsident Gorbatschow oder gar der polnische Papst? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht.

Gleichwohl ist es wichtig, die Erinnerung an solche Tage wach zu halten. Weil sie manche persönliche Sorge relativieren. Weil sie zeigen, wie zerbrechlich das Glück ist. Weil sie Ansporn sein können, dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Die Ukraine, der Nahe Osten, aber auch rechte Parolen in unserem Land zeigen leider, dass nicht alle aus der Geschichte lernen.

 

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