Penny geht es vor allem ums Marketing – Die "Wahre Preise"-Aktion dient kaum dem Umweltschutz
Die fünftägige Umweltpauschale beim Discounter Penny wird kaum zu einem Umdenken führen, meint unser Autor. Denn die Aktion ist viel zu unambitioniert.
Eines ist dem Discounter Penny mit seiner fünftägigen Umweltpauschale schon jetzt gelungen: Man spricht über das Unternehmen, nicht nur in den sozialen Netzwerken diskutieren die Menschen über Sinn und Unsinn der Aktion. Bis Freitag verlangt Penny für neun Produkte "wahre Preise", die auch die Umweltkosten dieser Lebensmittel beinhalten sollen.
Der Fruchtjoghurt kostet damit 1,56 Euro statt 1,19 Euro, Wiener Würstchen verteuern sich gar von 3,19 Euro auf 6,01 Euro. Insgesamt müssen die Verbraucher bei Penny bis Freitag für diese neun Produkte mehr als 50 Prozent des üblichen Preises bezahlen.
Als Reaktion auf die Penny-Aktion: Es ist absehbar, wie sich die Discounter-Kundschaft verhalten wird
Es braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um vorherzusagen, dass sich die Nachfrage nach diesen Lebensmitteln bis Freitag in Grenzen halten wird. Gerade die Discounter-Kundschaft ist äußerst preissensibel und wartet dann eben bis Samstag mit dem Einkauf − oder geht gleich zur Konkurrenz.
Penny selbst räumt ein, dass es vor allem darum gehe, ein Zeichen zu setzen, um das Problembewusstsein der Verbraucher zu schärfen. Dazu wiederum ist die Aktion nicht ambitioniert genug. Die Umweltpauschale auf gerade mal 9 von mehr als 3000 Produkten zu erheben, und das nur für fünf Tage, legt den Verdacht nahe, dass es vor allem um Marketing geht. Der Umwelt ist damit jedenfalls kaum gedient.