Zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gehört nicht nur Ökologie
Wer von Nachhaltigkeit spricht, darf Ökonomie und Soziales nicht vergessen, meint unser Autor.

Alle reden von Nachhaltigkeit. Doch die meisten beziehen dieses Schlagwort nur auf Ökologie, im Prinzip auf den Arten- und Naturschutz. Dass Nachhaltigkeit auch ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigen muss, wird oft vergessen, nicht nur von Öko-Aktivisten, denen Fledermäuse und Frösche über alles gehen, auch von Otto Normalverbraucher, der sich von Billig-Bio im Discount blenden lässt - und sogar von Politikern, die teils an weltfremden Verordnungen basteln.
Gerade auf dem weiten Feld der Landwirtschaft wird dies immer wieder deutlich. Kein Wunder, dass den Bauern der Gaul durchgeht.
Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Ökologie, Ökonomie und Soziales sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden
Aktuelles Beispiel ist eine EU-Verordnung zum Pflanzenschutz. Sie wollte die Umwelt schonen, indem sie den Einsatz von Spritzmitteln drastisch reduziert und teils ganz verboten hätte. Weinbau wäre auf 30 Prozent der Rebfläche unmöglich geworden, andernorts nicht mehr rentabel. In der Folge wäre alles verwildert und verbuscht. Zurück zur Natur, aber zu welchem Preis?
Zum Glück wurde der Irrsinn durch den Protest von Bauern, Medien und manchen Politikern gestoppt, weil am Ende allen klar war: Von Nachhaltigkeit kann auf Dauer nur die Rede sein, wenn man alle drei Aspekte beachtet, Ökologie, Ökonomie, Soziales, und sie nicht gegeneinander ausspielt, sondern möglichst ins Gleichgewicht bringt. Schließlich wollen nicht nur wilde Tiere und Pflanzen leben.