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Deutschlandticket droht teurer zu werden: Ein Balanceakt

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Das Deutschlandticket ist ein großer Erfolg. Dass es wohl teurer wird, war abzusehen, meint unser Autor. Letztlich könnte das sogar im Sinne der Kunden von Bus und Bahn sein.

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Die Politik hat wohlweislich nie vom 49-Euro-Ticket gesprochen, sondern das Kind Deutschlandticket getauft. Das geschah schon mit der Vorahnung, dass der konkurrenzlos günstige Preis nicht zu halten sein wird. Noch ist nichts entschieden. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) prognostiziert Kosten von mehr als vier Milliarden Euro im Jahr, eine Milliarde mehr als zum Start. Bald könnte also das 59- oder 69-Euro-Ticket kommen. 


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Es ist ein Balanceakt. Höhere Preise bedeuten weniger Kunden. Ob das den Effekt der Preisanhebung verpuffen lässt, weiß niemand. Das Deutschlandticket ist und war ein Experiment, die größte Reform des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland. Klar ist: Auch 59 Euro im Monat sind für viele Pendler noch eine massive Ersparnis gegenüber dem, was sie zuvor bezahlt haben. Das Ticket kann auch nicht unbegrenzt aus Steuern finanziert werden. 

Staat kann nicht endlos Steuergeld in Deutschlandticket pumpen

Dann nämlich fehlt es dort an Geld, wo es die ÖPNV-Nutzer mindestens genau so dringend brauchen: für den Ausbau des Angebots. Die günstigsten Tickets nützen nichts, wenn Bahnen auf maroden Strecken ständig zu spät kommen, wenn Busse viel zu selten fahren, um eine echte Alternative zum Auto zu sein. Das Ticket darf also nicht zu teuer sein, aber auch nicht unverantwortlich viel öffentliches Geld kosten  - eine echte Herausforderung.


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Um den Erfolg zu einem dauerhaften zu machen, müssen sich alle anstrengen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat recht, wenn er den Ländern empfiehlt, den Flickenteppich der Verkehrsverbünde neu zu ordnen. Hier liegt Einsparpotenzial.

Zur Erinnerung: In Baden-Württemberg gibt es 19 Tarifverbünde, im flächenmäßig vergleichbaren Gebiet von Berlin und Brandenburg einen einzigen. Auch die Arbeitgeber sind gefordert, dass Angebot weiter als Jobticket zu unterstützen. So gibt es viele Stellschrauben. Eine wird aber vermutlich der Ticketpreis sein. 

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