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Warum Bäder-Schließungen zwar ärgerlich sind, Zentralismus aber falsch wäre

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Die besten konkreten Entscheidungen zum Energiesparen können individuell in den Städten und Gemeinden getroffen werden, kommentiert unser Autor.

von Christian Nick
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Der Unmut über die angekündigte Öhringer Hallenbad-Schließung ist nachvollziehbar: Während der Hochphase der Pandemie litten schließlich Vereinsarbeit und Kinder bereits lange Monate. Nun schauen sie mancherorts schon wieder in die Röhre − in Form leerer Becken. Da ist es durchaus verständlich, dass Eltern, Clubs und Verbände Kritik üben. Zumal die Stadt Öhringen nun nicht gerade arm wie eine Kirchenmaus und fehlender Schwimmunterricht potenziell lebensgefährlich ist.

Das ist die eine Seite. Aber: Energiesparen geht eben nicht ohne Energie zu sparen. Und: Hallenbäder sind schon unter Normalbedingungen ein massives Minusgeschäft − gerade für kleinere Kommunen.

Ob aber die Forderung nach einer zentralen Regelung vonseiten der Landesregierung tatsächlich richtig ist? Das darf bezweifelt werden. Klar: Sie nähme Städten und Gemeinden den Druck von den Schultern und verschöbe den Schwarzen Peter auf die höhere Ebene. Allein: Man will sich besser nicht vorstellen, was los wäre, wenn das Land die Schließung aller Bäder oder die einer bestimmten Größe anordnete.

Deutschland ist jedoch nicht ohne Grund dezentral und föderal organisiert: Die Finanzlage und die spezifischen Herausforderungen in den Kommunen präsentieren sich so unterschiedlich wie die Landschaft des Landes. Dort, wo der Kämmerei das Wasser sprichwörtlich längst bis zum Hals steht, kann man sich den Bad-Betrieb bei horrenden Gaspreisen eben weniger leisten als dort, wo man noch eher im Geld schwimmt. Und daher gilt auch bezüglich der Hallenbäder: Die besten und passgenauesten Entscheidungen können vor Ort getroffen werden.

So ist dann auch garantiert, dass stets ein Bad in der Umgebung geöffnet bleibt. Was es in so einer Situation jedoch mehr braucht als Zentralismus − das sind Kompromisse, Flexibilität und überörtliche Zusammenarbeit.


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