Viele Lehrer erreichen ihre Grenzen, eine Entlastung ist aber nicht in Sicht
Lehrer bereiten immer mehr Flüchtlingen in Vorbereitungsklassen auf den Unterricht in regulären Klassen vor. Viele sind überlastet, meint unser Autor.
Lehrer sollen immer mehr leisten und die Kinder noch zielgerichteter fördern. Doch am Ende fehlt ihnen die Zeit, um die Fülle an Aufgaben zu bewältigen. Die Integration von Flüchtlingen ist wichtig, Vorbereitungsklassen mit speziellem Deutsch-Unterricht sind dafür ein guter Weg. Nur: In den vergangenen Monaten kamen so viele Kinder und Jugendliche zusätzlich ins Land, dass eine passgenau Unterstützung aller fast unmöglich ist. Lehrer, die zuvor mit solchen Vorbereitungsklassen keine Erfahrungen hatten, nahmen motiviert diese Herausforderung an. Jetzt sind viele frustriert: Sie kämpfen sich mit Sprach-Apps durch den Unterricht, um sich mit den Kindern einigermaßen verständigen zu können. Hut ab vor jenen Pädagogen, denen unter diesen Umständen die angemessene Förderung gelingt.
Es fehlt aber überall an Lehrern, denn auch an anderer Stelle besteht Handlungsbedarf. Erst vor wenigen Tagen gab es wieder einen heftigen Aufschrei, weil immer weniger Grundschüler lesen können. Das Kultusministerium, bereits aufgeschreckt durch vorherige Analysen mit ähnlich vernichtendem Ergebnis, will mit neuen Maßnahmen hier die Kinder wieder nach vorn bringen. Es wird Zeit, dass den Ankündigungen aus Stuttgart endlich Taten folgen, die in den Schulen im ganzen Land auch tatsächlich ankommen


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