"Klimastreik" schadet dem Klimaschutz – auch in der Region Heilbronn
Bei Bus und Bahn folgt ein Streik auf den anderen, am Freitag geht es dabei angeblich auch um Klimaschutz. Pendler resignieren, es verfestigt sich die Meinung: Nur mit dem Auto kommen sie halbwegs verlässlich zur Arbeit. Das ist fatal, meint unser Autor.
Das Streikrecht ist ein hohes, vom Grundgesetz geschütztes Gut - als Mittel im Arbeitskampf, um Interessen der Beschäftigten durchzusetzen. Und nur dafür ist es da. Beim seltsamen Schulterschluss zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Aktivisten von Fridays for Future verschwimmen aber die Grenzen. Wofür oder wogegen richtet sich der Ausstand am sogenannten Klimastreiktag? Kämpfen da noch Arbeitnehmer für ihre Rechte? Geht es darum, die Regierung zu mehr Klimaschutz zu drängen, wie es ein Kernanliegen der FFF-Aktivisten ist?
Fragwürdig: Politische Streiks sind verboten
In dem Fall wird ein Streik politisch, die Gewerkschaft begibt sich auf gefährliches Terrain. Streiks mit dem Ziel, die Politik zu Entscheidungen zu drängen, sind in Deutschland aus gutem Grund verboten. Wie sie Klimaschutz erstreiken wollen, bleibt ohnehin das Geheimnis von FFF und Gewerkschaft. Während sie auf die Straße gehen, werden Tausende Pendler auf die Straße und in die Blechlawinen gezwungen.
In der Region Heilbronn, die ohnehin mit unzuverlässigem Nahverkehr zu kämpfen hat, ist das ein Bärendienst an der Mobilitätswende. Die fortgesetzten Streiks von GDL oder Verdi bringen Pendler zur Überzeugung, dass sie nur noch auf einem Weg verlässlich zur Arbeit kommen: mit dem Auto. Das ist fatal und das Gegenteil von Klimaschutz.