Rahmenbedingungen für Pharmaproduktion müssen sich ändern
Deutschland ist bei der Arzneimittel-Produktion weitgehend abhängig von Importen aus Fernost. Das muss sich ändern, findet unsere Autorin.
Wenn es um Kinder geht, bekommen Themen schnell große Aufmerksamkeit. So ist es derzeit beim Mangel an Schmerz- und Fiebersäften. Sicher, es gibt einen Lieferengpass und es ist nicht schön, ohne das gewohnte Hilfsmittel dazustehen, wenn der Nachwuchs mit Fieber im Bett liegt. In den meisten Fällen gibt es aber Alternativen oder es helfen gute alte Hausmittel.
Trotzdem ist die Aufmerksamkeit gut, weil so ein viel größeres Problem deutlich wird. Denn Lieferengpässe gibt es seit geraumer Zeit auch bei lebenswichtigen Medikamenten. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte listet derzeit mehr als 250 Meldungen zu Lieferengpässen auf. Darunter sind zeitweise sogar Krebsmedikamente, Impfstoffe oder so sensible Arzneimittel wie Antidepressiva. Das hat gravierende Folgen für Patienten. Die Gründe für die Lieferengpässe sind vielfältig. Ein wesentlicher ist, dass die meisten Medikamente aus Kostengründen inzwischen in Fernost hergestellt werden. Dabei war Deutschland mal führend in der Arzneimittelherstellung. Die Produktion lohnt sich in Europa aber schlichtweg nicht mehr. Die Abhängigkeit von anderen Ländern rächt sich jetzt. Um das zu ändern, müssen dringend Rahmenbedingungen für Pharmaunternehmen angepasst werden.