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Personalmangel beim Kinderschutz: Schmaler Grad zwischen Effizienz und Gründlichkeit

  
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Das Wohl von Kindern zu sichern und nicht zu gefährden, ist ein hohes Gut, doch Jugendämter stoßen dabei an ihre Grenzen, meint unser Autor.

  

Zu wenig Fachkräfte für den Kinderschutz? Dieses Szenario mag man sich gar nicht ausmalen. Doch auch dieser hochsensible Bereich ist vom Personalmangel betroffen. Es wird alles getan, um frei werdende Stellen schnell zu besetzen, auf Dauer wird dies aber nicht mehr gelingen. Das Kindeswohl zu schützen, ist eine der vielen Pflichtaufgaben, die Jugendämter zu leisten haben. Es kommen immer neue dazu, aber diese wird von niemand infrage gestellt. Trotzdem stoßen die zuständigen Teams an ihre Grenzen.

Großem Stress ausgesetzt

Schon in normalen Zeiten sind die Mitarbeiter großem Stress ausgesetzt. Zu beurteilen, ob das Wohl von Kindern im familiären Umfeld gefährdet ist, verlangt ihnen viel ab. Selbst kleinste Fehleinschätzungen könne fatale Folgen haben. Manche halten diesen Druck nicht aus. Die Lage hat sich weiter verschärft, weil die Zahl der Verdachtsfälle stark gestiegen ist. Jeder Hinweis muss gründlich gecheckt werden, auch wenn keine Gefährdung vorliegt.

Selbst solche Leistungen geraten ins Wanken

Richtig ist, dass externe Experten immer wieder draufschauen. Und alles getan wird, um die Qualität zu sichern. Doch hier und da Abstriche zu machen, ist unvermeidlich. Dies zeigt: Selbst kommunale Leistungen, deren Priorität am höchsten ist, geraten ins Wanken. Bleibt nur zu hoffen, dass die Jugendämter diesen schmalen Grat zwischen Effizienz und Gründlichkeit meistern.


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