Wer sich in der Innenstadt Heilbronn unwohl fühlt, ist nur schwer zu überzeugen
Bei einem Rundgang mit OB Mergel in Heilbronn kamen nur wenige Bürger, dabei wäre es eine gute Gelegenheit gewesen sich miteinander auszutauschen, statt übereinander zu reden, meint unsere Autorin.

Menschen haben unterschiedliche Wahrnehmungen: Während die einen bunte Vielfalt in der Stadt loben, fühlen sich andere bedroht. Bei der Tour durch die Stadt mit dem Oberbürgermeister war dann auch genau das die Bandbreite der Kommentare. Das Format bot dennoch eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen – auch wenn es in manchen Fällen keine Lösung gibt.
Wer sich einmal entschieden hat, nachts keine Stadtbahn mehr zu fahren, der lässt sich nur schwer vom Gegenteil überzeugen, auch wenn ihm statistisch gesehen keine Gefahr droht. Der Mensch ist ein emotionales Wesen, sein Bauchgefühl oft entscheidend. Trotzdem ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben und sich die Sorgen ebenso wie die Fakten über die Präsenz der Polizei oder die Anzahl der Containerleerungen anzuhören. Weder darf man subjektives Unwohlsein abtun, noch Maßnahmen und bürokratische Hürden bei der Diskussionen unterschlagen.
Sicherheit, Leerstände, Sommerzonen und Parkplätze in Heilbronner Innenstadt: Miteinander reden statt übereinander
Denn diskutiert wird in Heilbronn ja viel, über Sicherheit und Leerstände, über Sommerzonen und Parkplätze. Nur leider offenbar eher über- als miteinander. Schade, dass nur wenige Bürger die Gelegenheit ergriffen haben, ihren Unmut über die Innenstadt oder auch ihre Zustimmung persönlich vorzubringen. Das Angebot des Oberbürgermeisters jedenfalls wurde so spärlich genutzt, dass die Verwaltungsmitarbeiter bei seinem Rundgang fast in der Überzahl gewesen wären.