Meinung
In der Schleusen-Frage muss Klarheit her
Die Debatte um eine Verlängerung der Neckarschleusen ist verfahren. Dabei muss endlich klargestellt werden, wie es mit dem Fluss als Wasserstraße weitergeht, meint unser Autor.
Der Ausbau der Neckarschleusen für 135-Meter-Schiffe ist vom Tisch. Zu keinem anderen Schluss kommt, wer die jüngste Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums als Antwort auf ein Stimme-Nachfrage zur Kenntnis nimmt. Berlin verspricht sich nichts vom Ausbau, will den Neckar als Wasserstraße mit einem "Alternativkonzept" stärken. Wie das genau aussehen soll, bleibt allerdings schleierhaft. Von der Förderung alternativer Antriebe ist da die Rede.
Kaum jemand wird allerdings in Schiffe investieren, die für einen wirtschaftlichen Frachttransport in vielen Fällen zu kurz sind. "Neue Logistikkonzepte" will Berlin fördern. Genau das hat Heilbronn zu bieten - mit dem eigentlich "trimodalen" Containerterminal, das de facto nur bimodal ist, ein Umschlagplatz zwischen Straße und Schiene. Grund: Der Neckar ist nicht attraktiv für Containerschiffe, weil hier nur kurze Frachter durch die Schleusen passen. Es wird spannend zu sehen, wie das Ministerium von Volker Wissing seinen Plan B konkretisiert.
Ungeschickt haben sich die Regionalvertreter um OB Harry Mergel verhalten, als sie im Anschluss an ihre Berlinfahrt signalisierten, in den Abgesang auf den Ausbau einzustimmen. Diese Position wurde rasch relativiert. Bei den Partnern, dem Land und den anderen Häfen, bleibt der Eindruck, hier werde eine Position geräumt, die alle seit fast 20 Jahren geschlossen vertreten. Die Schleusen-Debatte ist verfahren. Dabei braucht die Transportwirtschaft in der Region Klarheit, wie es mit dem Neckar als Wasserstraße weitergeht.
Stimme.de
