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Meinung: Die Aufarbeitung bei der Volksbank Heilbronn kommt viel zu spät

  
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Die riskanten Geschäfte der Volksbank Heilbronn werden viel zu spät untersucht. Mit den genossenschaftlichen Grundprinzipien lassen sie sich nicht vereinbaren, findet unser Autor.

  

Ein unbelasteter Neustart sieht anders aus. Auch wenn die Mitarbeiter der neuen VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall am Dienstagabend in Künzelsau den Start in eine gemeinsame Zukunft feiern, hängen weiterhin die dunklen Wolken der Vergangenheit über dem Institut. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Ermittlungsverfahren gegen frühere Vorstände aufgenommen wird, auch die Bank selbst untersucht gemeinsam mit der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung, ob Schadenersatzforderungen gegen die ehemaligen Entscheidungsträger möglich sind.


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Spät, viel zu spät, werden im Zuge der Fusion nun die hochspekulativen Zinswetten und Wertpapierleihgeschäfte der Volksbank Heilbronn in den Jahren 2009 bis 2015 aufgearbeitet. Dass die Bank einen riskanten, letztlich existenzgefährdenden Kurs fuhr, hätte den Wirtschaftsprüfern des Genossenschaftsverbandes viel früher auffallen müssen. Ob sich heute noch klären lässt, ob sich der damalige Vorstandschef Thomas Hinderberger und seine Kollegen strafbar gemacht oder einfach nur verzockt haben, ist offen.

Fest steht dagegen, dass sich solche Geschäfte kaum mit den genossenschaftlichen Grundprinzipien vereinbaren lassen, die das Wohl der Mitglieder und Solidarität über Gewinnmaximierung stellen. Nur dieser – sehr teuren – Solidarität der genossenschaftlichen Familie ist es schließlich zu verdanken, dass die Volksbank Heilbronn dank der Fusion mit der VR Bank Schwäbisch Hall Crailsheim eine gute Zukunftsperspektive hat. Das neue Vorstandsteam und die 660 Mitarbeiter haben diese Perspektive verdient – den Schaden haben andere angerichtet.

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