Dass das Aquatoll vermutlich abgerissen wird, ist konsequent
Erst Ende April entscheidet der Gemeinderat Neckarsulm über die Zukunft des Aquatoll. Doch der Trend ist eindeutig, meint unser Autor.
Selten positionieren sich Stadträte viele Wochen vor einer Entscheidung so deutlich zu einem Projekt: Das Neckarsulmer Aquatoll, in der Region noch einmalig, ist allerdings in die Jahre gekommen. Der komplette Betrieb müsste überholt werden, außerdem sollen die Rutschen verlegt werden. Das Vorhaben ist wünschenswert, keine Frage, aber zu teuer. Die Stadt steht vor großen Aufgaben, deren wahre Kosten noch nicht abzuschätzen sind.
Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht, sich an den Klimawandel anzupassen. Was da finanziell getan werden muss, lässt sich nicht beziffern. Hinzu kommen Pflichtaufgaben und große Investitionen. Die Verbundschule samt neuer Sporthalle kostet 46 Millionen Euro, weitere Kitas müssen geschaffen werden, auch in der Kultur- und Sporthalle Ballei stehen Investitionen an. Es ist ein konsequenter Schritt, dass sich der Gemeinderat auf die Neckarsulmer Belange konzentriert.
Das Aquatoll in seiner jetzigen Form gehört nicht dazu, ein kleines, weiteres Bad hingegen schon. Das Sportbad ist durch Vereine und Schulen stark ausgelastet. Ohne Aquatoll verlieren Jugendliche ein Ausflugsziel mit günstigen Preisen. Allerdings: Wenn die Badewelt in Sinsheim wie angekündigt in einen Rutschen-Parcours investiert, fiele Neckarsulm in der Publikumsgunst sehr schnell zurück. Voraussichtlich Ende April beendet das Gremium die Episode Aquatoll. Danach muss es schnell daran gehen, das Kapitel Wilfenseebad zu schreiben.