Das unkonventionelle Konzept der Programmierschule 42 Heilbronn ist dringend notwendig
Die Programmierschule 42 Heilbronn bietet ein Studium ohne Dozenten, Vorlesungen oder Abschluss. Wie gut dieses Modell von Arbeitgebern in der Region angenommen wird, muss sich noch zeigen. Unsere Autorin meint: Schön wäre es, wenn alte Denkmuster durchbrochen würden.

Seit rund neun Monaten ist die Programmierschule 42 Heilbronn schon am Start, nun eröffnet sie auch ganz offiziell. Das Konzept hat sich in anderen Ländern schon bewährt - in Deutschland ist es komplett neu. Zusammen mit Wolfsburg ist Heilbronn der erste deutsche 42-Standort. Dementsprechend muss sich erst noch zeigen, wie gut das unkonventionelle Lernmodell in diesem Land und in dieser doch eher traditionell ausgerichteten Region ankommt.
Ein Studium ohne Dozenten, ohne Vorlesungen und ohne formellen Abschluss? Ja, das geht. Gerade im IT- und Cybersicherheits-Bereich werden Fachkräfte dringend gebraucht, Deutschland hat bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Eigentlich sollten Unternehmen sich die Finger nach den 42-Absolventen lecken. Schön wäre es jedenfalls, wenn die Ansiedlung der unkonventionellen Programmierschule in Heilbronn konventionelle Denkmuster durchbricht.
Fachkräfte durch attraktive Arbeitsplätze locken
Übrigens auch bei der Bezahlung: Während es hierzulande recht starre Abstufungen je nach Bildungsabschluss gibt, ist es in anderen Ländern schon gang und gäbe, dass eher Talent, Expertise und Soft Skills den Ausschlag geben. Heilbronn will zum Hort für Fachkräfte im Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden. Die 42 Heilbronn kann dabei helfen, das zu erreichen, solange regionale Unternehmen für sie als künftige Arbeitnehmer auch attraktiv sind.