Meinung: Corona legt zunehmend Schulen lahm, erneut sind Kinder die Leidtragenden
Die Corona-Zahlen an Schulen steigen, viele Lehrer fallen zudem wegen Erkältungen aus. Das wirkt sich auf die Bildung aus, meint unser Autor.
Mit dem Herbst bricht das Bildungssystem zusammen. Das erklärte Ziel ist es, dass die Schulen offen bleiben und Unterricht stattfindet. Allerdings bleibt die Politik die Antwort schuldig, wie das gelingen soll – und vor allem, welche Qualität dieser Präsenzunterricht tatsächlich haben soll.
Lehrer sind krank, immer mehr Kinder bekommen Corona. Und ab einer bestimmten Anzahl positiver Fälle in einer Klasse muss die ganze Gruppe nach Hause. Unterricht nach Plan? Wer in der Schule ist, bekommt derzeit nicht automatisch sehr guten Unterricht. Vertretungen springen ein, Aufgabenblätter werden verteilt, Filme geschaut.
Glücklich dürfen sich zurzeit jene Kinder schätzen, bei denen sich nicht wöchentlich mindestens einmal der Stundenplan ändert. Es droht inzwischen die Schulschließung durch die Hintertür, vor Monaten noch kategorisch ausgeschlossen. Die Situation an den Schulen ist sehr ernst.
Die Nerven liegen blank. Lehrer sind am Ende, Schulleitungen überlastet. Familien fürchten Beruf und Fernunterricht wieder parallel stemmen zu müssen. Allen Beteuerungen zum Trotz sind längst nicht alle Schulen auf Distanzunterricht vorbereitet. Nach wie vor haben nicht alle Lehrer Endgeräte, und nicht alle Klassenzimmer sind für Online-Unterricht ausgestattet. Es sind mal wieder die Kinder, die bei Corona das Nachsehen haben. Die Folgen sind dramatisch.