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Luft raus an den Schulen: Brauchen wir wieder mehr Unterricht vor den Ferien?

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In den beiden Wochen vor den Sommerferien läuft der Unterricht an vielen Schulen der Region auf Sparbetrieb. Müsste nicht gerade nach Corona Versäumtes nachgeholt werden? Unsere Autoren sind ganz unterschiedlicher Ansicht.

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Die Stühle bleiben oben, die Schüler sind heute eh woanders.
Die Stühle bleiben oben, die Schüler sind heute eh woanders.  Foto: Bernd Thissen/dpa/Symbolbild

Pro: Weniger Larifari, mehr Lerninhalte
Von Alexander Hettich

Schule ist mehr als Unterricht, keine Frage. Schule ist aber auch - und vor allem - Unterricht. Das geriet etwas in Vergessenheit. Zuletzt sah das beispielhaft so aus: Nach zwei Wochen Pfingstferien ging es eine Woche ins Schullandheim. Dort steckten sich viele Kinder mit Corona an. Es folgten drei Tage Fernunterricht, dann für den Rest der Woche gar nichts mehr: Lehrer krank. Dann galt es, die maximale Zahl an Klassenarbeiten in kürzester Zeit unterzubringen, bevor der Schulbetrieb - die Ferien sind noch fern - in eine gemächliche Gangart schaltet.

Die beiden Wochen vor den Ferien sind geprägt von Wandertagen, Projekten, Sporttagen, Filmvorführungen. Das mündet in die ernst gemeinte Frage am Frühstückstisch: Ist heute Unterricht? Dass lange vor den Ferien nur noch wenig passiert, war schon immer so. Das macht es nicht besser. Die Larifari-Wochen bestätigen bei manchen Schülern den Eindruck aus der Corona-Zeit: dass Schule nicht so wichtig ist. Das wäre fatal. Gerade nach der Pandemie gibt es vieles nachzuholen. Bald sind Ferien, zum Glück. Danach wäre es an der Zeit für etwas ganz normalen Schulalltag.

 

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Contra: Runterschalten ist berechtigt
Von Simon Gajer

Schüler dürfen genauso einen Gang runterschalten wie Arbeitnehmer, die ihre Tätigkeit entspannter angehen - wenn keine Frist für die Abgabe eines wichtigen Projekts naht oder gerade kein Kunde im Geschäft ist. Wenn den Rest des Schuljahres an Schultagen stets Leistung eingefordert wird, dürfen Kinder und Jugendliche nach Notenschluss entspannter in der Schule sein. Die Klassengemeinschaft kommt über viele Monate oft zu kurz, warum also nicht mal zusammen etwas unternehmen? Im Berufsleben heißt das Teambuilding, in den Schulen Ausflug oder Projekttage. Runterschalten vor den Ferien hat für die Kinder seine Berechtigung, zu Recht stehen aber einzelne Formen der Vor-Ferien-Entspannung in der Kritik.

Manche Lehrer gehen dazu über, sich schon vor den Sommerferien lange, bezahlte Pausen in den Klassenzimmern einzuschieben. Beim Filmeschauen vor der Sommerpause beträgt die Vorbereitungszeit auf den Unterricht sowie der eigene Anteil im Unterricht gleich null. Das muss nicht sein. Es gibt gehaltvollere Möglichkeiten, um als Gruppe das Schuljahr zusammen ausklingen zu lassen.


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