Jetzt zahlt die Schwarz-Gruppe den Preis für die moderne Homeoffice-Regelung
Die sehr freie Homeoffice-Regelung bei der Schwarz-Gruppe stellt den Raumbedarf infrage, meint unser Autor. Das wird am leerstehenden Gebäude der Lidl Deutschland-Zentrale deutlich.

Corona hatte es schon angedeutet: Beim ersten Presserundgang in der neuen Lidl-Deutschland-Zentrale, im Mai 2021, waren Deutschland-Chef, Presseteam und Medienvertreter nahezu unter sich. Die Büros waren weitgehend leer - weil staatlich so angeordnet und unternehmensintern so geregelt.
Damals war der seinerzeitige Deutschlandchef noch zuversichtlich, dass bald alle Plätze belegt sind. Nur zwei Monate später kam es anders, seit gut einem Jahr dürfen die Mitarbeiter der Schwarz-Gruppe theoretisch sogar die komplette Woche von irgendwo arbeiten - wobei die meisten sich dann von zu Hause aus einloggen.
Braucht die Schwarz-Gruppe in Zeiten von Homeoffice so viele Büroflächen für ihre Mitarbeiter?
Nun sieht es so aus, als ob die Schwarz-Gruppe drei Jahre zu früh mit ihren vielen Großbaustellen begonnen hat: Nicht nur in Bad Wimpfen, sondern auch in der Rötelstraße und auf dem Stiftsberg in Neckarsulm sind Neubauten emporgewachsen, bei Bad Friedrichshall wird der IT-Campus hochgezogen. Ob tatsächlich alle Räume noch benötigt werden, erscheint fraglich. Trotz des anhaltenden Wachstums dürfte es länger als lange angenommen dauern, bis doch noch alle Plätze belegt sind.
Dass jeder Mitarbeiter künftig noch seinen eigenen Schreibtisch bekommt, darf ohnehin bezweifelt werden. Auf der einen Seite erscheint die Schwarz-Gruppe durch die großzügige Homeoffice-Regelung als attraktiver, moderner Arbeitgeber. Auf der anderen Seite wurde wohl zu viel Geld verbaut.