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Immer mehr Winzer geben auf: Mit den Weinreben bricht ein Stück Heimat weg

  
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Weniger Winzer, Reben, Weinkultur – die Aussichten für die Branche sind nicht rosig. Der gesamten Wein- und Tourismusregion Württemberg droht ein herber Verlust, meint unser Autor.

  

Anders als Klimakleber stoßen Landwirte mit ihren Demonstrationen meist auf Sympathie. Wer ihnen aber wirklich helfen will, darf nicht nur auf die Regierung schimpfen. Alle können beim Einkauf dazu beitragen, dass unsere Landwirte leben können, dass sie die Landschaft pflegen und unsere Weinregion so lebenswert machen.

Ausgerechnet Winzer trifft die aktuelle Krise besonders hart. Anders als andere Landwirte können sie nicht von einem aufs andere Jahr auf andere Produkte umsteigen. Eine Rebanlage ist auf eine ganze Generation angelegt. Doch wirft sie oft nichts mehr ab: wegen gestiegener Betriebskosten, wegen der krisenbedingt gedämpften Konsumstimmung.

Wein-Branche mit Problemen: Verbrauchen achten zu sehr auf den Preis

Gerade beim Wein sparen viele Verbraucher und greifen zu Billig-Importen, bei denen sich keiner um die Umwelt oder um faire Arbeitsbedingungen kümmert. Die Deutschen indes halten solche Werte besonders hoch. Naturschutz und Mitarbeiterwohl genießen hierzulande einen hohen Stellenwert, zumindest gesetzlich.

Am Verkaufsregal von Lidl, Aldi & Co. starren die meisten nur auf den Preis. Schließlich wollen wir uns ja ein tolles Auto leisten und nicht auf den Urlaub verzichten. Auf der Strecke bleiben heimische Familienbetriebe, ihre Weinberge, ihr Wein, ihre Feste - unsere Kulturlandschaft, viel regionale Lebensqualität, ein Stück Heimat.


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