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Neuer Bundestrainer: Daumen drücken, dass der Mut von Nagelsmann belohnt wird

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Nach dem Rauswurf beim FC Bayern München droht dem einstigen Hoffenheimer Erfolgscoach bei der Krisen-Nationalelf ein weiterer schmerzhafter Tiefschlag. Der Druck ist enorm, die Heim-EM zur deutschen Erfolgsgeschichte werden zu lassen, meint unser Autor.

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Es ist in den vergangenen Jahren viel Negatives geschrieben und gesagt worden über den Deutschen Fußball-Bund − völlig zu recht. Der Verband war schlecht geführt. Man erlebte Machtkämpfe und Intrigen. Sportliche Misserfolge gab es in großer Zahl. 2022 wurde eine Studie der Universität Würzburg und der Hochschule Ansbach veröffentlicht: Mehr als 90 Prozent der Menschen hierzulande bewerteten das Image des DFB als "schlecht" oder "sehr schlecht". Nur 4,9 Prozent glaubten, dass es den DFB-Funktionären um das Wohl des Fußballs gehe.

Schlimmere Umfrageergebnisse kann man sich nicht vorstellen. Aber jetzt haben die Verantwortlichen beim DFB ein Lob verdient: Viel schneller als gedacht konnten Verbandschef Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler den neuen Bundestrainer präsentieren. Obwohl die Trennung von Hansi Flick nach dem 1:4-Desaster gegen Japan den DFB in große Not stürzte und den Verband mächtig zum Improvisieren zwang, ist seit jenem 10. September gut gearbeitet worden. Erst schaffte das auf die Schnelle zusammengezimmerte Interimsteam aus Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner die wichtige sportliche Wende mit dem 2:1-Sieg gegen Frankreich, dann wurde der auch für die Trainersuche zuständige Völler fix mit Wunschkandidat Julian Nagelsmann handelseinig.

Nagelsmann soll die Europameisterschaft in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte machen

Der neue Bundestrainer soll die Heim-EM zu einer deutschen Erfolgsgeschichte machen − das ist für den nicht nur imagemäßig und sportlich, sondern auch finanziell schwer angeschlagenen DFB von größter Bedeutung. Nagelsmann verkündete am Freitag: "Dieser Tatsache, ein großartiges Turnier in einem großartigen Land zu haben, ordne ich alles unter." Genau das erwartet die Fußballnation vom ehemaligen Trainer des FC Bayern, von RB Leipzig und der TSG Hoffenheim. Den über viele Jahre hinweg leidgeplagten Fans will er attraktiven Fußball bieten, der begeistern kann.

Die Fallhöhe ist für Nagelsmann groß. Ein krachendes Scheitern seiner EM-Mission wäre für den erst 36-Jährigen nach dem Rauswurf in München ein weiterer bitterer Tiefschlag. Aber Nagelsmann hat Mut bewiesen, scheut die Krisenbewältigung beim Nationalteam nicht. Mut ist gut. Drücken wir ihm und uns als Fußballfans die Daumen.

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