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Hohenlohe
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Die klassische Landarzt-Praxis ist ein Auslaufmodell

  
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Die Ärzteversorgung in Hohenlohe langfristig zu sichern, wird keine leichte Aufgabe, meint unser Autor.

  

Die "Bedarfsplanung" wird regelmäßig fortgeschrieben. Sie ist gesetzlich vorgegeben und gebiert in schöner Regelmäßigkeit "Versorgungsgrade", die der konkreten Lebenswirklichkeit der Bürger immer stärker widersprechen. Wie viele Hausärzte und Fachärzte in einem Raum praktizieren dürfen, ist eine Wissenschaft für sich.

Die Systematik ist veraltet, die Strukturen sind verkrustet und die Berechnungen so kompliziert, dass nur Eingeweihte durchsteigen. Es wird höchste Zeit, dieses Bewertungssystem aufzubrechen und der Realität ins Auge zu blicken, die da heißt: An der Gesundheitsversorgung zu sparen, ist der falsche Weg. Es muss dringend mehr Geld ins System.

An der Gesundheitsversorgung darf nicht gespart werden

Aber das genügt nicht. Überbordende Bürokratie vergällt den Ärzten schon länger ihren Job. Die Limitierung der Sitze tut ihr übriges. Am Ende bleibt das Wichtigste auf der Strecke: die Betreuung der Patienten. In Hohenlohe ist die Lage noch prekärer, weil junge Mediziner ländliche Räume eher meiden und etliche Förderprogramme bislang ins Leere liefen.

Hinzu kommt, dass der Nachwuchs vor allem weiblich ist und nicht mehr eigenständig, sondern angestellt und in Teilzeit praktizieren will. Doch auch davon gibt es zu wenig. Die klassische Landarztpraxis, sie ist ein Auslaufmodell. Und die Gefahr groß, dass die Versorgung der Bürger darunter leidet. Nicht nur im Raum Künzelsau.


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