Viel Leid könnte durch eine Katzenschutzverordnung vermieden werden
Man sieht sie nur selten, aber streunende Katzen gibt es in jeder Kommune. Die Tiere sind oft krank und vermehren sich ungehindert. Ihr Situation darf nicht weiterhin ignoriert werden, meint unsere Autorin.

Eine Katze oder einen Kater nicht zu kastrieren, ist verantwortungslos. Hier könnte dieser Text eigentlich schon enden, denn es gibt kein vernünftiges Gegenargument, auch wenn es sich nicht um Freigänger handelt. Wird nicht kastriert, erhöht sich das Risiko für Mammakarzinome bei weiblichen Tieren. Potente Kater markieren mit ihrem Urin und sind ständig auf der Suche nach einer rolligen Partnerin.
Dürfen diese Katzen in den Freigang oder sind sie schon Streuner, nimmt die Fortpflanzung ungeahnte Ausmaße an. Wer schon mal eine Katzenkolonie gesehen hat, dem muss das Leid der Tiere förmlich ins Auge springen. Viele der Kitten sind krank und unterernährt, erreichen das Erwachsenenalter nicht.
Katzenschutzverordnung: Angst vor der Reaktion der Landwirte?
Es wäre ein Leichtes, diese Situation grundlegend zu ändern. Der Gesetzgeber hat den Kommunen mit der Katzenschutzverordnung ein wirksames Instrument an die Hand gegeben. Doch die meisten Verwaltungen sträuben sich nach wie vor. Argumente wie Arbeitsüberlastung werden da genannt. Oder es wird betreten zur Seite geschaut, besonders in ländlichen Gebieten. Denn Landwirte halten sich Katzen zur Mäusejagd. Und mit ihnen will es sich kein Bürgermeister verscherzen, indem er in ihre Entscheidungsfreiheit eingreift. Also wird weggeschaut, die Katzen vermehren sich weiter, und es passiert nichts.
Das Ergebnis: Viele Tierheime sind überlastet, weil sie die Gesundheit der Katzen zu ihrer Priorität gemacht haben und eben nicht wegschauen. Ihre Appelle verhallen ungehört. Und das ist eine Schande.


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