Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen Merken

Jede öffentlich finanzierte Stelle sollte sich sachlicher Kritik stellen

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Eine Antidiskriminierungsstelle, die nicht mir Kritik umgehen kann, ist fehl am Platz, findet unser Autor.

   | 
Lesezeit  1 Min
Bäcker Ralf Herrmann steckt in seiner Bäckerei eine Dekorationsfigur in einen Faschingskrapfen. Der Heilbronner Bäcker, dessen dekorierte Berliner die Antidiskriminierungsstelle teils als stigmatisierend kritisiert, will die figürlichen Pappstecker weiter verwenden.
Bäcker Ralf Herrmann steckt in seiner Bäckerei eine Dekorationsfigur in einen Faschingskrapfen. Der Heilbronner Bäcker, dessen dekorierte Berliner die Antidiskriminierungsstelle teils als stigmatisierend kritisiert, will die figürlichen Pappstecker weiter verwenden.  Foto: dpa

Voltaire wird der Satz zugeschrieben: "Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, das Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen". Es war der Geist der Freiheit, der in den Äußerungen des französischen Philosophen und Vordenkers der Aufklärung und seiner Kollegen Immanuel Kant, Montesquieu oder John Locke durch Europa wehte. Durch ein Europa in dem übrigens in allen Staaten noch der Absolutismus herrschte und es tatsächlich Mut brauchte, frei zu denken und zu reden.

Freie Meinungsäußerung

Heute sollte es keinen Mut kosten, seine Meinung frei zu sagen. Und doch zeigen Umfragen, dass immer mehr Menschen in der Öffentlichkeit das offene Wort scheuen. Sie werden bestätigt, durch den Fall des Bäckers, dem die Antidiskriminierungsstelle, eine von Steuergeldern bezahlte Institution der Stadt und des Landkreises vorwirft, "stereotype Bilder zu bedienen und kolonialistische Vorstellungen, Unterdrückung und kulturelle Aneignung zu reproduzieren", nur weil er im Fasching ein paar Pappfiguren mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen auf seine Berliner setzt.


Mehr zum Thema

Stimme+
Analyse
Lesezeichen setzen

Nach Aufregung über "rassistische" Faschingsdeko: Was sind die Aufgaben der Antidiskriminierungsstelle?


Der mutige Bäcker hat sich energisch gewehrt, gegen den Kleingeist, der unter dem Deckmantel heutiger vermeintlicher Aufklärung weht, und viel Zustimmung in Netzwerken und Leserbriefen erhalten. Was macht aber die Antidiskriminierungsstelle? Sie würden jederzeit wieder so handeln, sagen alle Akteure, und bekommen Rückendeckung von den Parteien, die in Berlin an der Regierung sind. Den Vorwurf, das Verhalten der Adi würde die Gesellschaft spalten, weisen deren Vertreter empört zurück.

Dabei muss sich jede Stelle, die öffentlich finanziert wird, hinterfragen und sachlicher Kritik stellen. Und gerade eine Antidiskriminierungsstelle sollte in der Lage sein, souverän mit verschiedenen Meinungen umzugehen. Sonst hat sie weder ihren Auftrag noch ihren Namen verdient.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben