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Hamstern als Symptom einer Verletzung

  
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Leere Warenregale sind Bild gewordene Ängste des Einzelnen, meint unser Autor.

  

Dass Traumata an nächste Generationen weitergegeben werden können, dafür fehlt einem im Alltag oft die Vorstellungskraft. Wer sich aber bewusst macht, was Verlustängste selbst Jahrzehnte nach Erlebtem auslösen können, der wird sich zwar noch immer über die Sinnhaftigkeit von Hamsterkäufen wundern - aber er wird sie möglicherweise besser verstehen.


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Fotos: Adrian Hoffmann/privat
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Es geht wieder los mit dem Hamstern


Hamsterkäufe sind nichts anderes als Symptome psychischer Verletzungen. Es sind die Bild gewordenen Ängste des Einzelnen. Sie werden sichtbar, weil viele Einzelne diese Ängste spüren. Die Nachrichten von Not und Krieg tragen dazu bei. Menschen, die nicht mehr an Bargeld kommen können. Menschen, die im Jahr 2022 in der Ukraine von Soldaten und Panzern umgeben sind und sich nicht mehr mit Lebensmitteln versorgen können. Gerade diese Problematik führte sicher auch dazu, dass Lebensmittel wie Mehl, Nudeln und Speiseöl auch von Helfern privater Ukraine-Initiativen stark nachgefragt und gekauft wurden. Hoffentlich kommen die Spenden nun auch dort an, wo sie gebraucht werden.

Im Umgang mit Ängsten hilft wohl nur, sie anzunehmen. Rational denkende Menschen werden damit leben müssen, dass auch sie nicht im Besitz der alleinigen Wahrheit sind und manche eben eine andere Wahrnehmung haben.

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