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Für schwer vermittelbare Menschen bleibt im Jobcenter weniger Zeit

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Das Jobcenter hat viele neue Aufgaben, so dass jeder Mitarbeiter deutlich mehr Menschen betreut. Auf Dauer sollte das nicht zum Standard werden, findet unsere Autorin.

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Die Mitarbeiter des Jobcenters für den Landkreis Heilbronn können Krise. Sie haben Corona gestemmt mit den vielen Fällen Selbstständiger, die in den Leistungsbezug abrutschten. Sie haben es geschafft, in kurzer Zeit die Flüchtlinge aus der Ukraine monetär zu versorgen und tun es noch.

Der Übergang ist schwierig

Jetzt haben sie den schwierigen Übergang zum Bürgergeld vor der Brust. Das Gesetz wurde nach langem Hin und Her und viel bösem Blut seitens der Opposition erst vor Weihnachten in Form gegossen. Jetzt heißt es vor Ort in Heilbronn schnell reagieren, selbst wenn es im Moment am richtigen Werkzeug hapert und die erforderliche Technik noch nicht zur Verfügung steht.

Gut ist, dass mit dem Begriff Bürgergeld eine Stigmatisierung wegfällt, auch wenn die vorausgegangene politische Diskussion in eine andere Richtung gelaufen war. Dass Ausbildungen drei Jahren gefördert werden statt bislang nur zwei, ist ein weiterer Pluspunkt. Und auch, dass die Bagatellgrenze für Beschäftigte im Niedriglohnsektor wegfällt. Sie hat Geringverdienern und Jobcenter-Mitarbeitern das Leben schwer gemacht, wenn der Betroffene in einem Monat bis zu 50 Euro mehr verdient als im anderen. Es ist eine Erleichterung für alle Beteiligten, dass diese Differenz nicht mehr zurückgefordert und zurückgezahlt werden muss.

Vieles pendelt sich ein

Vieles wird sich einpendeln, und ein guter Spirit und Wertschätzung in der Behörde helfen dabei, die Mitarbeitenden bei Laune zu halten. Trotzdem kann mehr Arbeit bei weniger Budget auf Dauer nicht zum Standard werden. Umso weniger, als sie auch auf dem Rücken schwer vermittelbarer Menschen ausgetragen wird, für die dann weniger Zeit in der Beratung bleibt.


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Um die Situation zu entzerren und Frust zu vermeiden, hat das Jobcenter eingeführt, dass Kunden Termine vorab buchen, auch bei Mara Pachelbel (rechts).
Fotos: Mario Berger
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Mehr Arbeit, weniger Budget: Wie das Jobcenter des Landkreises Heilbronn das neue Bürgergeld stemmt


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