Abwanderung von S+P wird für Öhringen Konsequenzen haben
Dass die Stadt keine Lösung für das Hochregallager von S+P in Öhringen finden konnte, wird Konsequenzen für die Stadt und die Bürger haben, meint unsere Autorin.
Über Jahre hat das geplante Hochregallager von S+P in Öhringen für (emotional geführte) Diskussionen gesorgt - und wird es auch weiter tun. Denn die Abwanderung des großen Gewerbesteuerzahlers wird für alle Einwohner spürbare Konsequenzen haben.
Der Stadtverwaltung war es über Jahre nicht gelungen, eine gute Lösung für alle zu finden. Oberbürgermeister Thilo Michler und die Planer haben sich anfangs angreifbar gemacht, indem die Bürgerinitiative auf fachliche Fehler aufmerksam machte. Das Klima im Öhringer Westen war nicht nur gefährdet, sondern vergiftet. Das Unternehmen zog die Reißleine. Die Stadt suchte Alternativen. Doch auch bei Flächen Richtung Autobahn gelang es OB Thilo Michler nicht, Grundstücksbesitzer und Bürger von den Plänen zu überzeugen.
Menschen, die führen, tragen Verantwortung. Das gilt für einen Bergführer wie für eine Unternehmensleitung oder die Spitze einer Verwaltung. Alle sind verantwortlich für das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen. Sie brauchen eine Idee, wo es hingehen soll und die Kompetenz, den Weg dafür zu finden. S+P sind verantwortlich für die rund 300 Mitarbeiter, OB Thilo Michler ist es für über 25.000 Einwohner. Wenn nun in naher Zukunft plus minus zehn Millionen Euro Gewerbesteuer fehlen, werden die Einwohner das zu spüren bekommen. Im städtischen Haushalt für 2022 sind 14,5 Millionen Euro Gewerbesteuer eingeplant, dazu 15 Millionen Euro Einkommenssteuer. Um die 60 Millionen Euro sollen in Schulen investiert werden. Während Öhringen laut Flächen suchte, hat in Neuenstein der Bürgermeister mit dem Gemeinderat eine Lösung gefunden. Denn auch Räte haben als gewählte Bürgervertreter Verantwortung - wenn schon nicht die zu handeln, dann doch die, nachzufragen.