Meinung zum Ausbau der Impfangebote: Fehleinschätzung
Das Land baut die Corona-Impfangebote weiter aus. Da sich die Infektionslage schon seit Wochen zuspitzt, kommt die Aufstockung zu spät, meint unser Korrespondent.
Das Land fährt die Corona-Impfkapazitäten wieder hoch. Das ist unumgänglich – die Aufstockung kommt wegen der sich dramatisch zuspitzenden Infektionslage und der vollen Intensivstationen allerdings viel zu spät. Durch die Einschränkungen in der Corona-Warnstufe wurde der Druck auf die Ungeimpften zuletzt erhöht – aber gleichzeitig verpasste es Grün-Schwarz, die Impfangebote parallel auszubauen.
Tritt in den nächsten Tagen noch die Alarmstufe mit einer 2G-Regelung in Kraft, werden sich viele der Ungeimpfte doch noch für eine Impfung entscheiden. Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass sie dann auch schnell einen Termin bekommen.
Hinzu kommt eine immer größer werdende Gruppe vor allem älterer Menschen, die sich eine Auffrischimpfung verabreichen lassen wollen. Die Nachfrage steigt – und es rächt sich nun, dass die großen Impfzentren im Land viel zu früh geschlossen worden sind. Die Folgen sind lange Schlangen bei den mobilen Impfteams und volle Praxen.
Das Verhalten vieler Hausärzte ist aber befremdlich. Lange Zeit wollten sie die Impfungen an sich ziehen und standen den Zentren kritisch gegenüber. Da jetzt auch noch saisonale Erkrankungen hinzukommen, sind die Hausärzte überfordert. Sie haben ihre eigenen Kapazitäten falsch eingeschätzt.


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