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Fokussierung auf Lehrerstellen ist ein Fehler

  
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Schulstart in Baden-Württemberg: Unser Korrespondent ist der Meinung, dass die öffentliche Debatte zu stark auf die Zahl der Lehrerstellen und zu wenig auf das Leistungsniveau ausgerichtet ist.

von Michael Schwarz
  

Ab kommenden Montag richtet sich die Aufmerksamkeit nach der Sommerferien-Verschnaufpause wieder auf die Schulen im Land. Lehrermangel, digitale Defizite, Corona-Unsicherheiten − die Bildungsgewerkschaften gehen mit ihrer Problem-Agenda schon seit Tagen an die Öffentlichkeit. In Teilen sind ihre Sorgen begründet, in Teilen gehören sie auch zum alljährlichen Klappern vor dem Schulstart.

Die Debatte zeigt aber wieder einmal, dass über das wohl größte Problem an den Südwest-Schulen gar nicht gesprochen wird: die seit Jahren zurückgehenden Leistungen der Schüler in zentral wichtigen Fächern. Die pädagogischen Warnschüsse, die bei nahezu jedem bundesweiten Leistungsvergleich unüberhörbar sind, werden kurz danach wieder verdrängt. Nur Verdrängung löst keine Probleme. Wo sind die innovativen Ansätze? Wie sollen Pädagogen im digitalen Zeitalter zielführend weiterentwickelt werden? Was muss beim Bildungsplan überarbeitet werden?

Stattdessen geht es fast nur um die Lehrerstellen. Natürlich ist − nicht zuletzt wegen der vielen Ukraine-Flüchtlinge − der Personalbedarf groß. Und ja, das Land setzt eine Reihe sinnvoller Maßnahmen um, damit die Versorgung gesichert ist. Doch an den Kern des Problems wagt sich niemand.


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