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Zur Essensverschwendung: Wir müssen unsere Ansprüche senken

  
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Wir leben auf eine Weise, die nicht mehr zeitgemäß ist, meint unser Autor. Die Idee von "Too good to go" ist gut: Man muss nehmen, was man kriegen kann.

  

Dass Händler überhaupt Lebensmittel wegwerfen müssen, ist ein Affront gegenüber Hungernden auf dieser Welt. Gegenüber jeder Familie, die jeden Euro für ihr Essen zweimal umdrehen muss – und auch gegenüber den Produzenten der Nahrungsmittel, vom Bauer bis zum Gastronom. Ganz zu schweigen von den Folgen für das Klima, welches durch die Erzeugung jedes später weggeworfenen Lebensmittels dann unnötig belastet worden ist.

Es hängt mit unserem Konsumverhalten zusammen: Immer alles verfügbar haben zu müssen, ist nicht mehr zeitgemäß. Kurz vor Ladenschluss vom Bäcker zu fordern, dass er das Dinkelvollkornsauerteigbrot noch in der Auslage hat, möglichst frisch aus dem Backofen – das ist nicht nachhaltig.

 


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Ansprüche senken kann auch heißen, neues zu entdecken

Die Idee von "Too good to go" ist da sehr gut: Man muss nehmen, was man kriegen kann. Der Reiz, nur ein Drittel des eigentlichen Preises zu zahlen, ist groß. Gerade in Ballungsgebieten, wo es viel mehr Anbieter als im ländlichen Hohenlohe gibt, sieht man in der App allerdings, dass selbst dieser Preis nicht genügt.

Wir müssen demütiger mit unserem Essen umgehen. Und auch mal auf etwas verzichten. Das hat auch seine guten Seiten: So kann man neue Sachen probieren. Und die Fixierung aufs gedruckte Haltbarkeitsdatum von Joghurtbechern und Co. muss ein Ende haben. Denn Essen ist so lange essbar, bis es ungenießbar ist.

 

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