Rasche Urteile: Heilbronner Modellprojekt zu beschleunigten Verfahren ist ein Erfolgsprojekt
Das Heilbronner Modellprojekt zu beschleunigten Verfahren am Amtsgericht ist erfolgreich. Schnelle Urteile haben viele Vorteile – sogar für Täter, meint unser Autor.

Nach einem halben Jahr zieht die Heilbronner Staatsanwaltschaft Zwischenbilanz. Demnach ist das Modellprojekt zur Förderung von beschleunigten Verfahren vor Gericht ein Erfolg. Die Zahlen, welche die Anklagebehörde vorlegt, lassen diesen Schluss zu. Schnelle Urteile bei klarer Sachlage haben viele Vorteile. Sie sind kein kurzer Prozess, sondern sorgen rasch für Rechtssicherheit.
Das kommt allen Beteiligten zu Gute. Dem Opfer - so es eines gibt - ebenso wie dem Täter. Zudem spüren die Täter die Konsequenzen ihres Handels unmittelbar. Das gilt als pädagogisch sinnvoll. Ob der zeitliche Zusammenhang zwischen Tat und Strafe am Ende aber tatsächlich erzieherisch wirkt, lässt sich erst sagen, wenn mehr Zeit ins Land gestrichen ist.
Amtsrichter, Staatsanwälte und Polizei arbeiten in Heilbronn gut zusammen
Dann wird zu prüfen sein, wie die Rückfallquote bei Schnellverfahren im Vergleich zu Regelverfahren tatsächlich ist. Aber schon jetzt lässt sich sagen, dass Amtsrichter, Staatsanwälte und Polizei in Heilbronn gut zusammenarbeiten, auch wenn es schnell gehen muss.
Zweifellos entlasten beschleunigte Verfahren die Behörden. Die Aktenberge stapeln sich weniger hoch. Und die Gefängnisse profitieren, wenn die Zahl der Untersuchungshäftlinge sinkt. Nicht zu unterschätzen dürfte auch der psychologische Effekt für die Bürger sein, den schnelle Verfahren haben. Wenn Straftäter sofort zur Rechenschaft gezogen werden, stärkt das das Vertrauen in die Justiz.