Ein falsches Gerücht hat fatale Folgen
Bewohner und Menschen, die in der Heilbronner Innenstadt arbeiten, sind wegen einer offenbar frei erfundenen Straftat in Aufruhr.
Ausgerechnet eine Straftat, die nach derzeitigem Kenntnisstand nie passiert ist, sorgt für reichlich Gespräch in der Heilbronner Innenstadt. Die Folgen sind fatal. Es schürt Ängste und beschädigt das ohnehin schon ramponierte Image der Einkaufsstadt. Das Gerücht entpuppt sich als unwahr. Ist es erst einmal in der Welt, lässt es sich nicht mehr einfangen. Dies sollte jedem bewusst sein, der Hörensagen nicht in Zweifel zieht und ungefiltert weiterverbreitet. Hier ist die Verantwortung jedes Einzelnen gefragt.
Eine erfundene Vergewaltigung schadet außerdem allen Menschen, die tatsächlich Opfer sexueller Gewalt sind. Sie tun sich mit einer Anzeige bei der Polizei oft schwer. Zur Scham kommt die bange Frage, ob ihnen geglaubt wird. Vielleicht hat er oder sie sich das ja nur ausgedacht? Diesem Misstrauen sollten sich Betroffene nicht aussetzen müssen.
Das Gerücht schwächt nicht zuletzt die Position derjenigen, die berechtigte Kritik an den Zuständen bei Kilianskirche und Marktplatz äußern. Dass dort einiges aus dem Ruder läuft, ist augenscheinlich. Dagegen sollten Rathaus und Polizei endlich engagierter vorgehen.