Meinung zu den Corona-Maßnahmen: Dilettantismus
Die Corona-Maßnahmen im Land kommen viel zu spät. Zudem ist unverständlich, warum die neuen Vorgaben nicht flächendeckend eingeführt werden. Stattdessen entsteht ein Regelungs-Flickenteppich, meint unser Korrespondent.
Weil der Bund auf die dramatische Entwicklung der Corona-Lage mit einer unfassbaren Inkompetenz reagiert und Deutschland international zum Gespött macht, nutzen nun die Bundesländer ihre Möglichkeiten, um den Anstieg der Infektionen zu stoppen. Doch glaubt man der fast einhelligen Meinung der Virologen, werden auch die jetzt beschlossenen Regeln in Baden-Württemberg nicht ausreichen.
Maßnahmen sind zu kleinteilig
Besser spät als nie - nach diesem Motto führt die Landesregierung neue Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte oder die Regel 2G plus für etliche Bereiche des öffentlichen Lebens ein. Neben vielen Einzelvorgaben gibt es aber jetzt auch wieder unterschiedlichste Regelungen in den Kreisen. Damit entsteht erneut ein Flickenteppich. Wer ernsthaft glaubt, mit einer solch kleinteiligen Politik die Menschen hinter sich zu bekommen, hat in den vergangenen anderthalb Jahren nichts gelernt. Warum wird die Alarmstufe II nicht flächendeckend eingeführt?
Kontrollen werden immer schwieriger
Zudem ist unklar, wie das Chaos mit 2G, 2G plus und 3G kontrolliert werden soll. Die Ordnungsämter sind heillos überfordert und die Polizeigewerkschaft hält nur einen kompletten Lockdown für noch kontrollierbar. Dieser kommt immer näher, wird in Deutschland weiter so dilettantisch Politik gemacht.