Die Zustände in der Heilbronner Innenstadt werden verharmlost
Dass Heilbronn der sicherste Stadtkreis in Baden-Württemberg sei, man mag es kaum noch hören, meint unser Autor.
Seit Jahren wissen alle Bescheid über die schwierige und konfliktreiche Situation auf dem Heilbronner Marktplatz. In steter Regelmäßigkeit kommt es dort zu Aufsehen erregenden Polizeieinsätzen infolge von Gewalttaten oder Drogendeals. Und meistens haben die Akteure der dortigen Vorfälle einen Migrationshintergrund.
Das sagt wenig darüber aus, warum einzelne Menschen sich so verhalten, wie sie sich verhalten, und auch nicht darüber, warum sie kriminelle Taten begehen. Es ist aber richtig, deutlicher als in der Vergangenheit zu benennen, was ist. Vor allem angesichts der aktuellen Entwicklungen. Sagen, was ist. Eigentlich recht einfach. Wenn offen gesprochen wird, können Lösungsansätze gefunden werden. Nur wer grundsätzlich Ressentiments pflegt, fällt ein pauschales Urteil über Staatsangehörige von in Polizei- oder Presseberichten benannten Nationen. Das tut er aber ohnehin schon. Diese Angabe gehört oft der Vollständigkeit halber dazu, genau wie Alter und Geschlecht.
Subjektive Sicherheitsgefühl leidet
Das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Menschen in Heilbronn leidet. Vor allem Frauen trauen sich bei Dunkelheit nicht mehr in die Stadt. Markierungen der Spurensicherung, die sich über einen halben Kilometer ziehen, machen das nicht besser. Die Behörden hatten sich schon immer Mühe gegeben, subjektive Gefühle von objektiver Wahrheit zu unterscheiden. Es mag auch sein, dass die objektive Wahrheit weniger drastisch ist als die Gefühle vieler. Trotzdem gelangt man immer wieder zur Einschätzung: Hier soll verharmlost werden. Heilbronn ist der sicherste Stadtkreis in Baden-Württemberg, heißt es gebetsmühlenartig. Auch jetzt wieder. Man mag es kaum noch hören.