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Die Tafeln in der Region können nur Unterstützer, kein Grundversorger sein

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Die Zahl der Tafelkunden nimmt zu - auch in der Region. Am Tag stellen die Mitarbeiter bis zu 30 neue Tafelausweise aus, 600 Stück waren es allein für ukrainische Geflüchtete in den vergangenen Wochen.

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Immer mehr Seniorinnen und Senioren engagieren sich im Ehrenamt - wie hier an einer Tafel in Kassel. Foto: dpa
Immer mehr Seniorinnen und Senioren engagieren sich im Ehrenamt - wie hier an einer Tafel in Kassel. Foto: dpa  Foto: Uwe Zucchi (dpa)

Die Zahl der Tafelkunden nimmt zu - auch in der Region. Am Tag stellen die Mitarbeiter bis zu 30 neue Tafelausweise aus, 600 Stück waren es allein für ukrainische Geflüchtete in den vergangenen Wochen. Vor der Tür warten täglich bis zu 100 Menschen auf Einlass, darunter solche, die seit Jahren nicht mehr im System waren und in Zeiten der Teuerung wieder hineingerutscht sind. Dass der erhöhte Bedarf auf eine Verknappung der Waren trifft, verschärft die Lage. Mit Recht sind die Menschen enttäuscht, wenn sie nach stundenlangem Warten keine Nudeln und kein Mehl mehr finden.

Der Mangel will gut aufgeteilt sein

Den Frust bekommen die Ehrenamtlichen ab. Für sie ist es zusehends belastend, die Kunden nicht mit dem Nötigsten ausstatten zu können, weil das die Regale schlicht nicht hergeben. Denn abgesehen von Heilbronn müssen mit den gespendeten Lebensmitteln auch die Außenstellen sowie die Tafelmobile bestückt werden. Der Mangel will gut aufgeteilt sein.

Doch es ist nicht die Aufgabe der Tafel, als Grundversorger aufzutreten. Auch wenn sie seitens der Politik teils so gesehen wird. Auch wenn es dazu derzeit keine Alternative zu geben scheint. Aber mit dieser Rolle sind die Tafeln klar überfordert. Als karitative Einrichtung der Diakonie können sie lediglich Unterstützer sein. Ziel ist es, hier die Nachfrage zu senken, etwa durch mehr staatliche Hilfen.

Mehr Spendenbereitschaft tut Not

Auch mehr Spendenbereitschaft tut Not. Nach der letzten Berichterstattung in der Heilbronner Stimme hatten Leser Großeinkauf für die Tafel gemacht, Firmen fragten, wie sie helfen könnten. Das ist beispielhaft, denn es fehlt auch an Geld für die gestiegenen Ausgaben: für Benzin der Fahrtafel, für Kühlvorrichtungen. Es wäre fatal, wenn Lieferungen gestrichen würden, um Benzinkosten zu sparen, wie es mancherorts schon der Fall ist.


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