Die Staatsbürgerschaft allein sagt wenig aus
Es ist wichtig über Täter und die Ursachen von Kriminalität zu sprechen, meint unsere Autorin.
Anders als von manchen Bürgern und Parteien unterstellt, unterliegt das Thema Kriminalität und Migration keinem Tabu. Spielt die Nationalität eines Täters oder eines Tatverdächtigen für die Einordnung einer Straftat eine Rolle, wird sie in Presseberichten genannt. Auskunft über straffälliges Verhalten von Menschen, die keinen deutschen Pass haben, gibt außerdem die Kriminalstatistik der Polizei. Sie zeigt für die Region Heilbronn und Hohenlohe ein differenziertes Bild.
Besorgniserregend ist, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in der Stadt Heilbronn überdurchschnittlich hoch ist und 2022 gegenüber dem Jahr davor noch mal zugenommen hat. Dass das Plus bei deutschen Verdächtigen noch höher ausfällt, macht es nicht besser.
In den ländlich strukturierten Kommunen der Landkreise Heilbronn und Hohenlohe passieren weniger Straftaten als im Oberzentrum Heilbronn. Auffallend ist jedoch, dass auch im Unterland die Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger steigt. Die Ursachen von Kriminalität lassen sich nicht auf die Staatsangehörigkeit reduzieren. Geringer sozialer Status, Armut, kulturelle Faktoren, mangelnde Integration und fehlende Zukunftsperspektiven begünstigen Straftaten. Wer Verbrechen bekämpfen will, muss in den Bereichen ansetzen.