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Die Situation an deutschen Kinderkliniken ist untragbar

  
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Es braucht eine große Reform des Gesundheitssystems, meint unsere Autorin. Dabei sind auch schmerzhafte Diskussionen darüber zu führen, welche medizinischen Leistungen in Zukunft noch möglich sind.

  

Die Lage in der Kinder- und Jugendmedizin ist seit vielen Jahren prekär. Dafür sorgen die anhaltende chronische Unterfinanzierung des Bereichs, die schlechtere Bezahlung von Pädiatern im Vergleich zu vielen anderen ärztlichen Fachgruppen und der allgemeine Personalmangel in Gesundheitsberufen.

Nun kommen in dieser Erkältungssaison noch die Influenza und das RS-Virus hinzu. Sie bringen das System endgültig an den Rand des Kollaps. Konkret kann das im schlimmsten Fall bedeuten, dass Kinder sterben, weil in völlig überlasteten Krankenhäusern kein Bett für sie frei ist und kein Personal da, das sich rechtzeitig um sie kümmert. Ein untragbarer Zustand für unser Land.

Gleichzeitig ist es schwierig sich auszumalen, welche Optionen überhaupt bleiben, um das Problem zu beseitigen. Der Personalmangel ist nicht kurzfristig zu beheben, auch nicht mit mehr Geld für die Kinder- und Jugendmedizin. Es braucht eine große Reform des Sektors insgesamt − Mittel, Personal und Behandlungskapazitäten müssen umgeschichtet werden, um für die Jüngsten in der Gesellschaft mehr Kapazitäten freizubekommen. Gleichzeitig wird es eine Debatte darüber geben müssen, was an nicht unbedingt notwendigen medizinischen Leistungen künftig noch möglich ist − und in welchem zeitlichen Rahmen.


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