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Die Energiesparkampagne ist nicht so schlecht wie ihr Ruf

  
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Nach "The Länd" jetzt "Cleverländ": Der verhunzte Anglizismus tut weh, das kommt ein bisschen peinlich daher. Doch egal, was sich Marketingstrategen beim Titel gedacht haben, falsch ist so eine Kampagne nicht, findet unsere Autorin.

  

Die Kampagne sendet das Signal, wie wichtig es ist, in diesem Winter Energie einzusparen, regt zum Nachdenken an.

Dabei fühlen sich in Heilbronn eher Menschen angesprochen, die als Grundeigentümer etwas Gravierendes an ihrem Heim verändern können. Die von der Ölheizung auf die Wärmepumpe umstellen oder eine Photovoltaik-Anlage installieren wollen.

Manche Tipps werden jetzt vielleicht doch beherzigt

Diese Menschen sind nicht das Klientel der Sozialverbände. Aber nicht alle Tipps können sich an jede Zielgruppe richten. Manche Hinweise, wie etwa mit Topfdeckel zu kochen oder Stoß zu lüften statt das Fenster gekippt zu halten, klingen vielleicht banal - sind aber für alle Menschen umsetzbar. Und mancher, der die Kniffe eigentlich kennt, beherzigt sie nun vielleicht doch.

Die Energiekosten steigen trotzdem, aber jeder kann sie so zumindest ein wenig reduzieren. Voraussetzung ist, dass man sich informiert, oder sich wie in Heilbronn, auf den Weg zu den Kampagneständen macht.

Die meisten Verbraucher wissen nicht, wie der Winter wird, und viele versuchen vorsorglich zu sparen. Dazu kommt die Furcht, dass Industrieunternehmen, wichtige Arbeitgeber, an den Energiepreisen kaputt gehen. Vor allem die Mittelschicht steht unter Druck.

Ideen wie ein Sozialgipfel, um das Armutsrisiko zu senken, machen Sinn

Doch Menschen mit wenig Einkommen benötigen mehr Hilfe bei Inflation und Energiekostenexplosion. Deshalb heißt es, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Ideen wie ein Sozialgipfel, der sich damit befasst, wie das Armutsrisiko gesenkt werden kann, machen genauso Sinn, wie die Antragsverfahren zu vereinfachen und Transferleistungen bekannter zu machen.

 


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