Corona-Studierende sind gleich doppelt benachteiligt
Erst mussten sie auf Vorlesungen vor Ort verzichten und jetzt, wo es wieder in der Uni losgeht, sind WG-Zimmer und Wohnungen so teuer wie nie zuvor. Studierende haben gleich zweimal den Schwarzen Peter gezogen, bedauert unsere Autorin.
Junge Menschen, die das Abitur in der Tasche haben, ziehen für ein Studium meistens in eine neue Stadt. Dann heißt es, neue Kontakte knüpfen, über sich hinauswachsen und die Weichen für die eigene Zukunft stellen. Blöd nur, wenn die Mieten so hoch sind, dass sie kaum zu stemmen sind. 680 Euro kostet ein WG-Zimmer im Durchschnitt in München. Da erscheinen die 400 Euro im Mittel für ein WG-Zimmer in Heilbronn noch recht human. Und trotzdem: Hier ist von keiner eigenen Wohnung die Rede, sondern von einem Zimmer mit wenigen Quadratmetern.
Noch schlimmer dran sein dürften jene, die vor zwei Jahren mit ihrem Studium begonnen haben. Die sogenannten "Corona-Studierenden", die nun doppelt benachteiligt sind. Erst zu Beginn der Pandemie, als sämtliches Leben stillstand und Vorlesungen nur digital stattfinden konnten. Und jetzt, wo der Großteil der Corona-Regeln gelockert wurde, aber der Ansturm auf WG-Zimmer und Wohnungen so groß ist, dass kaum eine Chance besteht, fündig zu werden.
Studentenjobs, BAföG oder Stipendien können zwar helfen. Die Bürokratie-Hürden müssen aber trotzdem erstmal gemeistert werden. Junge Menschen sollten daher so früh wie möglich anfangen, Geld beiseite zu legen. Ob auf dem klassischen Weg aufs Sparbuch bei der Bank oder breitgestreut in Aktien, die langfristig Rendite abwerfen. Zuhause wohnen zu bleiben, wäre auch noch eine Option. Dann muss aber der Studienwunsch an das Angebot in Uni-Nähe angepasst werden. Und wer schon mit Kompromissen in seine Zukunft starten muss, der hat wohl wenig Grund zur Freude.


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