Die Bilanz der Weltklimakonferenz ist nicht so düster, wie sie scheint
Bei den Beschlüssen der Weltklimakonferenz kommt es jetzt auf die Umsetzung an, findet unsere Autorin. Entscheidend wird sein, wie die Staaten gedenken, das übergeordnete Ziel des Ausstiegs aus Kohle, Öl und Gas umzusetzen.

Hätte man sich sparen können. Das könnte man sich angesichts der Abschlussnote von Dubai denken. Die Welt wird damit nicht in die Lage versetzt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Einen überzeugenden Plan, wie die Abkehr von fossilen Brennstoffen gelingen soll, gibt es weiter nicht. Dafür werden technische Scheinlösungen wie die CO2-Abscheidung hochgehalten. Den Deutschen sind solche Ablenkungsmanöver unter dem FDP-Lieblingsbegriff "Technologieoffenheit" wohl bekannt.
Trotzdem ist dieser hart erkämpfte Kompromiss ein Meilenstein, das sagen selbst Vertreter von Umweltorganisationen. Zum ersten Mal fordert eine Weltklimakonferenz alle Staaten auf, sich von Kohle, Öl und Gas zu verabschieden. Damit ist das Ende des fossilen Zeitalters eingeleitet. Positiv ist auch, dass die Konferenz einen neuen Fonds für Klimaschäden ins Leben gerufen hat.
Die FDP ist der Bremser in der Bundesregierung – und Lobbyist in Sachen fossile Energieträger
Die spannende Frage ist, mit welchen konkreten Maßnahmen die Länder das übergeordnete Ziel erreichen wollen und wie sie gedenken, die Umsetzungslücke zu schließen. Ambitionen auf Papier zu schreiben, ist leicht. Bei der Umsetzung hinkt die Welt jedoch grandios hinterher. Das gilt auch für Deutschland, wo die FDP sich ein ums andere Mal erfolgreich als Lobbyist fossiler Energieträger betätigt hat, siehe Heizungsgesetz.