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Betroffene nicht alleinlassen

  
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Die Hilfe nach einer Vergewaltigung im Krankenhaus am Gesundbrunnen ist nicht selbstverständlich. Unsere Autorin sieht die Politik in der Pflicht, das zu ändern.

  

Die Zunahme von Sexualstraftaten ist beachtlich. Dass mehr und mehr Menschen gewalttätig werden oder anderen ihren Willen aufzwingen, dürfte nicht der Hauptgrund dafür sein. Wahrscheinlicher ist, dass sich mehr Betroffene entschließen, zur Polizei zu gehen. Der Schritt verlangt ihnen viel ab. Bis ins kleinste Detail müssen sie schildern, was ihnen widerfahren ist; immer wieder müssen sie Fragen zum Geschehen beantworten. Die Opfer sind überwiegend Frauen, doch auch Männer erfahren sexuelle Gewalt. Sie alle brauchen Hilfe.

Das Angebot der medizinischen Soforthilfe im Heilbronner Gesundbrunnen mit der Möglichkeit, Vergewaltigungsspuren rechtssicher dokumentieren zu lassen, ist nicht selbstverständlich. Umso höher ist das Engagement aller am Projekt Beteiligten anzusehen. Konkrete Hilfe, die ankommt. Die Botschaft: Niemand bleibt mit körperlichen und seelischen Qualen allein.

Gestartet kurz vor Corona, waren die Möglichkeiten, die Soforthilfe bekannter zu machen, eingeschränkt. Hier besteht Nachholbedarf. Klar ist außerdem, dass sich politisch Verantwortliche in den Ministerien nicht wegducken können. Es sollte ihre Aufgabe sein, derartige Angebote flächendeckend im Land zu implementieren und auch die Kosten dafür zu übernehmen.


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