Gleichgültigkeit bei Heilbronner Bauprojekten ist erschütternd
Verzögerungen und Preissteigerungen bei öffentlichen Bauten werden zu leicht hingenommen, kritisiert unser Autor.

Blitzbrücke, Radhaus, Stadtbibliothek, SLK-Klinikum - nur vier von vielen Beispielen, die zeigen, dass bei den Großprojekten in der Stadt Verzögerungen und Preissteigerungen die Norm sind, wenn die öffentliche Hand baut. Ganz im Gegensatz zu Unternehmen, die ihre Bauprojekte in aller Regel pünktlich und im vorgegeben Preisrahmen fertigstellen. Das ist kein Phänomen, das typisch für Heilbronn ist.
Doch in der Käthchenstadt fällt auf, dass Verwaltung und Gemeinderat bei Preissteigerungen relativ gelassen bleiben. Die 20 Millionen, die der zweite Bauabschnitt im SLK-Klinikum mehr kostet als 2017 veranschlagt und die sich Stadt und Landkreis teilen, nimmt man hin, genauso wie die neuerlichen Verzögerungen. Spannend wird, ob das Versprechen, dass dadurch keine weitere Verteuerung des Baus eintreten wird, hält.
Verzögerungen werden hingenommen
Es ist diese erschütternde Gleichgültigkeit, die inzwischen in Rat und Rathaus Einzug gehalten hat, die Verzögerungen und Teuerungen von vorneherein hinnimmt und gerne auf allgemeine Verhältnisse, gestiegene Anforderungen und wachsende Bürokratie verweist, die erschüttert.
Selbst eine scheibchenweise verkündete dreimalige Verteuerung beim aktuellen Neubau der Heilbronner Stadtbibliothek, wird als nahezu gottgegeben akzeptiert, statt klare Konsequenzen zu fordern. Ein mehr als bedenklicher Zustand, der neben dem Bund und dem Land auch die Kommunen befallen hat.