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Bauernproteste verdeutlichen den Ernst der Lage für die hiesige Landwirtschaft

  
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Immer mehr Auflagen, viele davon kaum fachlich vermittelbar, nagen an der Existenz der bäuerlichen Betriebe. Mehr als 6000 haben seit 2010 in Baden-Württemberg die Reißleine gezogen. Das zeigt, wie ernst die Lage für die Branche ist, meint unser Autor

  

"Fass übergelaufen": Diese Metapher hört man allerorten. Sie steht sinnbildlich für die vielen Zumutungen, die den Bauern in den vergangenen Jahren, und übrigens nicht erst seit der Ampelregierung, auferlegt werden.


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Landwirtschaft entgegen guter fachlicher Praxis

Die Landwirte ärgern sich auch deshalb, weil viele der Auflagen einer rein fachlichen Begutachtung nicht standzuhalten scheinen. Ein Beispiel: Um Bodenerosion vorzubeugen, müssen Äcker zwischen dem 15. November und dem 15. Januar des Folgejahres eine Bodenbedeckung aufweisen: Der Bauer kann in dieser Zeit den Boden nicht für die Folgekultur vorbereiten.

Wenn bis 15. November die Wetterbedingungen, etwa für die Weizenaussaat, miserabel sind, in den Tagen danach aber optimal, hat der Landwirt gegen Prinzipien zu arbeiten, die als "gute fachliche Praxis" international einen sehr guten Ruf besitzen. Warum der Gesetzgeber, ähnlich wie bei der Düngeverordnung, auf den Tag genau festschreibt, was der gut ausgebildete, oft studierte Landwirt zu tun oder zu lassen hat, erschließt sich nicht jedem.

Der Blick auf das Höfesterben zeigt: Geklagt wird mit guten Grund

Verkehrsteilnehmer werden sich am Montag vielleicht ärgern über manche Fahrt, die im Bulldog-Tempo erfolgt und dabei denken: Die Bauern haben ja immer etwas zu klagen. Der Blick in die Statistik zeigt den wahren Ernst der Lage: Seit 2010 haben allein in Baden-Württemberg mehr als 6000 Betriebe die Reißleine gezogen.

 

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