Geschäfts- und Tagestourismus: Heilbronn hat eine Chance verpasst
Heilbronn hat die Chance der Bundesgartenschau zu wenig genutzt, um den Tourismus voranzubringen, meint unser Autor.
Heilbronn ist in Sachen Geschäfts- und Tagestourismus spät aufgewacht - zu spät. Schon in den 2010er Jahren war es nicht leicht, ein Hotelzimmer für Geschäftsreisende in der Stadt zu bekommen. Es gab insgesamt zu wenig Hotels, die dem Anspruch von Städtereisenden gerecht wurden und es gab zu wenig passende Initiativen und Kampagnen, die die Schönheit des Neckars und der Weinlandschaft bundesweit in den Blickpunkt rückten, um für die Region zu werben.
Das größte Versäumnis liegt aber darin, dass es im Vorfeld der Bundesgartenschau 2019 nicht gelungen ist, neue attraktive Hotels auf den Markt zu bringen, um aus Tagestouristen Übernachtungsgäste zu machen. Das dafür vorgesehene Parkhotel in Heilbronn wurde, statt wie geplant, vor dem Start der Buga erst 2022 offiziell eröffnet. Das Holiday Inn Express wird gar erst im Jahr 2024 fertiggestellt. Viel zu spät, um den Schwung des Buga-Jahres zu nutzen, zumal die Corona-Pandemie die Branche generell eiskalt erwischt hat.
Nun wünschen sich erste Hotelmanager, es würde in Heilbronn weniger Betten geben - aus Sorge vor ihrer Zukunft. Deshalb muss jetzt eine gemeinsame Vermarktungsstrategie für die gesamte Region auf- und ausgebaut werden, von der alle profitieren. Eifersüchteleien in Stadt und Landkreis kann sich keiner mehr leisten. Sonst könnte es nach dem Dornröschenschlaf ein böses Erwachen geben.