Digitales Parksystem keine alleinige Lösung für Parkplatz-Problem
Eine digitale Parkplatzhilfe wäre schön. Stellplätze schaffen kann sie aber nicht, meint unser Autor.
Vor dem Siegeszug von Bits und Bytes ahnte wohl niemand, dass eine Stimme aus den Autolautsprecher einmal sagen wird, an welcher Kreuzung es rechts abgeht. Heute ist das Navigationssystem im Auto Standard. Warum also sollte die gleiche Stimme nicht eines Tages wissen, wo die nächste Parklücke wartet? Die Stadt Heilbronn macht sich mit dem Fraunhofer IAO auf den Weg, das in einem Pilotprojekt herauszufinden. Sind sie erfolgreich, bedeutet das nicht nur ein Plus für Autofahrer. Die Ergebnisse des Versuchs ließen sich vermutlich auch vielfältig für Parkraumplanung und Mobilität nutzen.
Klar dürfte aber auch sein, dass kein intelligentes Parkmanagementsystem Parklücken schafft. Und es dürfte ihm auch kaum gelingen, in einem dicht beparkten Quartier zuverlässig anzuzeigen, wo gerade ein Plätzchen frei ist. Zu hoch ist die Fluktuation, zu schnell ist die Lücke wieder besetzt. Wie rar gesät die begehrten Abstellplätze sind, weiß der Bezirksbeiratssprecher von Böckingen nur zu gut. Und Matthias Suleder beobachtet darüber hinaus, dass im größten Heilbronner Stadtteil Halteverbote für Autofahrer längst kein Grund mehr sind, ihr Fahrzeug nicht einfach abzustellen.
Neben dem digitalen Projekt sind analoge Lösungen deshalb unerlässlich. Die Stadt Heilbronn tut auch deshalb gut daran, auf den Ausbau des Radwegenetzes und die Attraktivität des ÖPNV zu setzen.