Meinung
Der Hohenloher Landrat hat sich für das neue Spitzenamt klug warmgelaufen
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Matthias Neth wird neuer Präsident des Sparkassenverbands. Er steht vor einem Karrieresprung, dem ihm keiner übelnehmen sollte, meint unser Autor.
von Ralf Reichert
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Matthias Neth ist am Ziel. Die Mehrheit der Verbandsversammlung hat ihm das Vertrauen geschenkt und damit einen Generationswechsel eingeläutet. Der 17 Jahre ältere Helmut Riegger mag zwar erfahrener sein, doch er stand am Ende nicht für den Aufbruch, wie ihn Matthias Neth verkörpert, der im September 44 wird. Erinnerungen werden wach an die Hohenloher Landratswahl im Juli 2013, als der Altersunterschied zweier Bewerber ähnlich groß war: der 33-jährige Matthias Neth gegen den 51-jährigen Uwe Köhn. Damals gewann ebenfalls der Jungspund – und wurde fortan als jüngster Landrat in Baden-Württemberg geführt. Jetzt wird er der jüngste Präsident des Sparkassenverbands.
Das spricht für die Stärke und Überzeugungskraft Neths, dem viele schon nach seinen ersten Jahren als Landrat eine weitaus prominentere berufliche Zukunft prophezeit hatten. Mal wurde er als Landrat in Heilbronn gehandelt, mal als Staatssekretär oder gar Minister. Das alles wies er weit von sich. Sein Platz sei in Hohenlohe. Und sein Traumjob Landrat.
Doch nur die kühnsten Optimisten glaubten, dass Neth dem Hohenlohekreis bis zum Ruhestand erhalten bleiben würde. Denn dazu ist er einfach zu gut. Auch beim mit CDU-Landräten gespickten Sparkassenverband sprach sich das herum, und Neth tat als Vorstandsmitglied sein Übriges, um diesen Eindruck zu verstärken. Ein ideales Terrain also, um sich von Amts wegen für höhere Weihen warmzulaufen. Da muss man kein eigenes Interesse bekunden, sondern man wird von anderen ins Spiel gebracht. So kam es dann auch. Neth fühlte sich geehrt. Und griff die Chance beim Schopf. Auch weil die Sparkassenwelt kommunal verankert ist. Und Neth kommunal tickt. Diesen Karrieresprung darf ihm deshalb keiner übelnehmen. Auch wenn seine Treueschwüre für Hohenlohe mitunter etwas zu dick aufgetragen waren.
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