Ekel-Gefahr
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Hauswinkelspinne und Nosferatu: So schützen Sie Ihr Zuhause in der Spinnen-Saison

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Der Anblick einer Spinne im eigenen Zuhause löst bei vielen Menschen Ekel aus. Vor allem wenn es sich um größere Exemplare handelt. Wie man Hauswinkel- und Nosferatu-Spinnen los wird.


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Derzeit suchen viele Spinnen Schutz in Häusern und Wohnungen – auf der Suche nach einem warmen Winterquartier und nach Nahrung in Form von Mücken und anderen Insekten.

Vor allem größere Arten wie die Hauswinkelspinne, die eine Spannweite von rund acht Zentimetern erreichen kann, oder die Zitterspinne sind in dieser Jahreszeit häufig in den eigenen vier Wänden anzutreffen. Dabei überwinden die Tiere auf der Suche nach einem Ausweichquartier auch hohe Außenwände, Türspalten, gekippte Fenster und andere Zugänge.

Nosferatu-Spinne: Invasive Art fühlt sich im Raum Heilbronn heimisch

Die Dachgeschosswohnung des Autors dieser Zeilen wurde in den vergangenen Tagen gleich vier mal von größeren Spinnen heimgesucht. Neben drei Exemplaren der Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica) wurde auch eine Nosferatu-Spinne in den Wohnräumen gesichtet – und artgerecht ins Freie befördert. 

Während Hauswinkelspinnen in unseren Gefilden heimisch sind und sich in Kellern, Schuppen, Scheunen oder leerstehenden Gebäuden wohlfühlen, stößt man immer häufiger auf eine invasive Art.

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) breitet sich in Deutschland immer weiter aus. 2005 wurde sie erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen, heute ist sie nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) nahezu flächendeckend vertreten. Auf dem Meldeportal Nabu-naturgucker.de sind unzählige Sichtungen dokumentiert worden – auch aus der Region Heilbronn und Hohenlohe gingen Meldungen ein.

Nosferatu-Spinne: Körper-Zeichnung erinnert an Gesicht des Film-Vampirs 

Mit bis zu zwei Zentimetern Körperlänge und einer Beinspannweite von bis zu sieben Zentimetern gehört sie zu den größten Spinnen in Deutschland. Auffällig ist ihre Fähigkeit, selbst an glatten Glasscheiben zu haften – dank spezieller Hafthaare.

Anders als viele heimische Spinnen baut die Nosferatu-Spinne keine Netze, sondern jagt ihre Beute aktiv. Ihren Namen erhielt sie übrigens, weil die Zeichnung auf ihrem Körper an das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erinnert.

Durch ihr Gift, den robusten Körperbau und ihre Geschicklichkeit bei der Jagd wird sie auch mit recht großer Beute fertig, informiert das Naturkundemuseum Karlsruhe. Mitunter überwältige sie Hausspinnen, die zumindest in Bezug auf die Beinspannweite größer sind.

Biss der Nosferatu-Spinne ähnelt dem Schmerz eines leichten Wespenstichs

Zwar zählt die Art zu den wenigen Spinnen hierzulande, die die menschliche Haut durchbeißen können. Doch Entwarnung: Laut Nabu ist ihr Gift für Menschen ungefährlich, ein Biss ähnelt höchstens dem Schmerz eines leichten Wespenstichs und erfolgt nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Viel häufiger verrichten Spinnen im Haus sogar nützliche Arbeit, indem sie Stechmücken oder Fliegen fangen.

Trotzdem fühlen sich Menschen von den achtbeinigen Mitbewohnern gestört. Der Nabu Baden-Württemberg empfiehlt in diesem Fall, Spinnen vorsichtig einzufangen und rasch ins Freie zu setzen – beispielsweise mit einem Schraubglas oder einem Staubwedel. In beheizten Räumen mit trockener Luft hätten sie ohnehin kaum Überlebenschancen. 

Wie wird man Spinnen los? Auf Einsaugen oder Erschlagen verzichten

Aufs Einsaugen oder Erschlagen sollte man verzichten, da Spinnen eine unverzichtbare Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen, heißt es vom Nabu. 

Wer sich vor den Krabbeltieren ekelt und dauerhaften Schutz sucht, kann mit Fliegengittern an Fenstern und Türen einem unliebsamen Besuch der Achtbeiner vorbeugen. Auch der Einsatz von Pfefferminzöl, Lavendel, Kastanien oder Essig ist ein probates Hausmittel gegen Spinnen. Mit einer Sprühflasche lassen sich die mit Wasser verdünnten ätherischen Öle auf Fenster- und Türrahmen sowie in dunklen Ecken im Haus versprühen. 

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