Manipulation und Betrug: Die Schattenseiten der Künstlichen Intelligenz
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz eröffnet viele neue Möglichkeiten. Aber wo Licht ist, da sind auch Schatten. Umso wichtiger ist es, sich den Gefahren der KI bewusst zu sein.

Mit dem Jahr 2023 wurde durch die Veröffentlichung von KI-Programmen ein neues Zeitalter eingeläutet. Neben bekannten und nützlichen Programmen wie ChatGPT, einem interaktiven Chatbot, gibt es jedoch auch gefährliche und verstörende Technologien. Die folgende Aufzählung dient dazu, über die Gefahren dieser Programme aufzuklären.
Deepfakes mit KI: Das fälschen von Gesicht, Stimme und Körper
Unter Deepfakes versteht man fast realistisch wirkende Medieninhalte, die durch Künstliche Intelligenz gefälscht wurden. Gesichter, Stimmen und Körper können verändert werden, sodass es möglich ist, berühmte Personen, Filmcharaktere oder sogar den Nachbarn individuell sprechen oder gestikulieren zu lassen. Dies kann zu Falschinformationen, Rufschädigung, Manipulationen und Identitätsdiebstahl führen.
Deepfakes sind oftmals noch erkennbar. Anzeichen wie ungewöhnliche Mundbewegungen oder monotones Sprechen können erste Hinweise auf eine Fälschung sein.
Kunstbetrug durch KI: Michael Jackson singt Songs von AC/DC

Einige Programme, die für das Zeichnen von Bildern entwickelt wurden, erstellen diese innerhalb von Sekunden. Ein Comic mit einer sinnvollen Geschichte? Mit ein paar Eingaben ist das möglich. Auch Kunstwerke von renommierten Malern sind nicht sicher vor der KI. Bilder im Stil von Monet oder Van Gogh werden sekundenschnell in guter Qualität erstellt.
Auch die Glaubwürdigkeit der Musik kann leiden. Die KI kann selbst Musikstücke komponieren oder sogar die Stimmen von Sängern austauschen. So ist es für die KI möglich, dass beispielsweise Michael Jackson völlig einwandfrei „Highway to Hell“ von AC/DC singt.
In diesem Fall ist Expertise gefragt. Ein wahrer Kunst- oder Musikexperte kann eine solche Fälschung leicht erkennen. Für den Durchschnittsverbraucher kann die Täuschung jedoch wie echt wirken.
Cyberangriffe: Personalisierte Phishings-Mails
Mit dem Einsatz von KI können Phishing-Mails zunehmend personalisiert gestaltet werden. Diese Mails enthalten Links und Dateien, die beim Öffnen persönliche Daten stehlen können. Anstelle des Prinzen aus Ägypten, der noch 1000 Euro benötigt, um sein milliardenschweres Konto zu reaktivieren und einem dafür die Hälfte verspricht, erscheinen nun der beste Freund oder das eigene Kind mit echtem Namen im persönlichem Postfach und bitten um Geld. Den Angreifern ist es somit möglich, mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz große Mengen an personalisierten Mails zu verschicken.
Phishing-Mails sind jedoch noch relativ einfach zu entlarven. Hierbei sollte man vor allem auf den Absender achten. Ein ungewöhnlicher Name oder ein unbekannter E-Mail-Anbieter sind erste Indizien für eine Betrugsmasche.
Bildbearbeitung: Tolle Alternative, aber auch große Gefahr
Das Bearbeiten oder Erstellen eines Bildes ist heutzutage kein Problem mehr. Auch die Illustration dieses Artikels wurde von einer KI generiert. Dies bringt viele neue Möglichkeiten mit sich – aber auch Gefahren. Die populären Bildbearbeitungsprogramme verfügen über integrierte Filter, um anstößige Inhalte zu vermeiden. Allerdings gibt es weniger bekannte Programme, die nahezu alles erstellen und bearbeiten können – auch bedenkliche Inhalte.
So kann es schnell zu Gesetzesverstößen und Menschenrechtsverletzungen kommen. Zudem bedienen die meisten Bildgeneratoren oft Stereotypen. Missbräuchliche Verwendung und Nutzung bestimmter Programme können psychische Schäden verursachen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Die EU möchte auf diese Bedrohungen reagieren und verhandelt momentan über die Einführung des sogenannten „AI-Act“. Dieses Gesetz soll dazu dienen, den Einsatz von KI auf der Grundlage einer Risikobewertung zu regulieren. Hochriskante Systeme sollen strengen Regulierungen unterliegen. Zudem besteht eine Transparenz- und Informationspflicht. Websites oder Programme, die diesen Regelungen widersprechen, werden konsequent gesperrt.
Künstliche Intelligenz für jeden: Einfach zu einfach
Die KI bietet viele Chancen, birgt aber auch Gefahren mit sich. Die meisten Programme sind für jeden leicht zu bedienen und meistens kostenlos. Premiumversionen bieten zusätzliche exklusive Inhalte. Genau diese leichte Nutzung macht die KI umso gefährlicher. In den USA wurden beispielsweise die Bürger im Staat New Hampshire von einer gefälschten Stimme des US-Präsidenten Joe Biden aufgefordert, nicht an den Vorwahlen teilzunehmen – ein versuchter Wahlbetrug.
Auch für die Schule bringt die Nutzung von KI Probleme mit sich. Hausaufgaben und Hausarbeiten der Schüler verlieren dadurch an Wert. Ein paar Befehle an die KI und die Aufgaben sind erledigt.



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