Entlastung für Praxen
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Telefonische Krankschreibung: Kommt die Wiedereinführung jetzt ganz schnell?

  
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Hausärzte und ihre Praxisteams arbeiten angesichts vieler Krankheitsfälle unter Hochdruck. Der Hausärzteverband pocht nun auf mehr Tempo bei der Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung.

von dpa und unserer Redaktion
Die Krankschreibung per Telefon ist laut dem Hausärzteverband eine dringend notwendige Entlastung für die Praxen.
Die Krankschreibung per Telefon ist laut dem Hausärzteverband eine dringend notwendige Entlastung für die Praxen.  Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Mediziner erwartet aktuelle eine Vielzahl von Menschen mit Husten und Schupfen, wenn sie morgens ihre Praxen betreten. Angesichts steigender Infektionszahlen hat der Hausärzteverband eine schnellere Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung gefordert. Es sei nicht nachvollziehbar, dass dies noch nicht geschehen sei, sagte der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Krankschreibung per Telefon wäre aus seiner Sicht schon in diesem Winter eine dringend notwendige Entlastung für die Hausarztpraxen gewesen.

Ein im Sommer vom Bundestag beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht vor, dass Krankschreibungen per Telefon dauerhaft möglich werden sollen. Die Regelung wurde während der Corona-Pandemie eingeführt und war im April zunächst ausgelaufen.

Erstmalige Krankschreibung: Nicht nur in der Praxis oder per Videosprechstunde

Ziel der neuen Regelung soll sein, dass eine erstmalige Krankschreibung wegen einer akuten Erkrankung nicht nur in der Praxis und per Videosprechstunde, sondern auch per Telefon einmalig möglich sein soll. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll dazu bis Ende Januar eine Richtlinie ausarbeiten, wie es auf der Internetseite der Bundesregierung heißt. Wie tagesschau.de nun aber berichtet, könnte das Ganze schneller vonstatten gehen. Demnach könnte die Einführung schon zum 7. Dezember beschlossen werden. 

Die Hausärzte und ihre Praxisteams arbeiten laut Beier bereits jetzt unter Hochdruck, um alle Patienten zu versorgen. Vielerorts werde es aber immer schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden. Das habe nicht nur mit der aktuellen Infektionswelle zu tun, sondern vor allem auch mit fehlenden Hausärzten. Beier vermisste Rückendeckung von den Verantwortlichen aus der Politik.

 

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