Silvesterfeuerwerk
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Forderung von Böllerverbot: Kritik an Deutscher Umwelthilfe

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Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk in Deutschland. Der Bundesverband Pyrotechnik wirbt dagegen für Toleranz. Die "Kulturpraktik dürfe nicht ausgemerzt werden". 

von Adrian Kilb und dpa

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Alljährlich kommt in Deutschland eine Debatte auf, ob das private Silvesterfeuerwerk bundesweit verboten werden soll. In diesem Jahr forderte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit einem Aktionsbündnis aus 29 weiteren Organisationen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) deshalb dazu auf, die Sprengstoffverordnung in Deutschland zu ändern. Der Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk (bvpk) lehnt ein solches Verbot natürlicherweise ab – und wirbt stattdessen für mehr Toleranz.

Deutschland verfüge bereits über eines der restriktivsten Gesetze zu Feuerwerk an Silvester in ganz Europa. Forderungen der DUH seien populistische Meinungsmache. Der bvpk sieht sich durch eine Entscheidung des Bundesrates am vergangenen Freitag bestärkt.

Bundesverband Pyrotechnik gegen "pauschale Feuerwerksverbote" an Silvester

Der Vorschlag, dass Stadt- und Gemeindeverwaltungen die Verwendung von Silvesterfeuerwerk untersagen können, sei abgelehnt worden. Zudem habe sich das Bundesinnenministerium gegen ein Feuerwerksverbot auf Bundesebene ausgesprochen und es als "nicht verhältnismäßig" bezeichnet.

„Die Politik steht in der Verantwortung, einen Interessensausgleich zwischen Menschen, die sich an Feuerwerk erfreuen und jenen, die sich davon gestört fühlen, herzustellen. Pauschalverbote, auf bundesweiter oder auf kommunaler Ebene sind dafür absolut ungeeignet, sagt Ingo Schubert, Vorstand des Bundesverbands Pyrotechnik. Auch für vieleHeilbronner gehören Raketen und Böller an Silvester dazu. Die Stadt informiert, ab wann Feuerwerk verkauft wird und wo es abgebrannt werden darf.

Forderung nach Toleranz beim Abfackeln von privatem Feuerwerk

In Deutschland gelte sowieso ein Feuerwerksverbot in 364 Nächten im Jahr. "Wer ein Verbot darüber hinaus für die Silvesternacht fordert, sei getrieben von Intoleranz. Im Kern geht es um das Ausmerzen einer Kulturpraktik, die nicht den eigenen Vorstellungen von Ästhetik und Ordnung entspricht", so Schubert weiter. Ein Mal im Jahr selber die Funken sprühen zu lassen, bedeute für viele Menschen einen kurzen Moment der Ausnahme", die gesellschaftlich toleriert werden könne  

Deutsche Umwelthilfe wirbt mit Drohnenshow für Böllerverbot an Silvester

Mit einer Drohnenshow und einem Aktionstag warb die Deutsche Umwelthilfe am Samstag in Berlin für ein Böllerverbot an Silvester. Ein Großteil der Menschen in Deutschland wünsche sich "eine Silvesternacht ohne tausende Verletzungen, millionenfaches Tierleid, Müllberge und gefährliche Luftverschmutzung", teilte die DUH mit. Ein breites Bündnis rund um die Umweltschutzorganisation unterstütze die Forderung nach einem Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester.

Mit einer Drohnenshow und einem Aktionstag warb die Deutsche Umwelthilfe am Samstag in Berlin für ein Böllerverbot an Silvester.
Mit einer Drohnenshow und einem Aktionstag warb die Deutsche Umwelthilfe am Samstag in Berlin für ein Böllerverbot an Silvester.  Foto: Monika Skolimowska

Die DUH befürchtet darüber hinaus, dass Böller auch als Waffen eingesetzt werden könnten. "Gerade in Zeiten, in denen verschiedene Konflikte teils auf offener Straße ausgetragen werden, grenzt es an Wahnsinn, den Menschen hochexplosive Sprengkörper in die Hand zu drücken", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH bei einer Pressekonferenz.

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