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Supermond, Leoniden und Andromeda: Astronomische Spektakel im November

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Der November wartet mit dem größten Vollmond des Jahres und einem Sternschnuppenschauer auf. Unter guten Bedingungen können Beobachter sogar unsere Nachbargalaxie Andromeda sehen.

Von red/dpa

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Astronomie-Fans aufgepasst – der November 2025 wartet mit einigen besonderen Ereignissen auf. Der Vollmond wird am 5. November um 14:19 Uhr erreicht, wobei der Erdtrabant im Sternbild Widder steht. In derselben Nacht kommt der Mond mit 356.833 Kilometern Distanz in Erdnähe. Es erscheint somit der größte Vollmond des Jahres 2025. Bereits im Oktober gab es einen solchen Supermond, den man auch in Heilbronn sehen konnte.

Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten mit Springfluten. Der Neumond tritt dann am 20. um 7:47 Uhr ein. Am selben Tag erreicht der Mond mit 406.691 Kilometer seine größte Entfernung von uns.

Leoniden am November-Nachthimmel: Sternschnuppen auf Gegenkurs zur Erde

Die Sternschnuppen des Leonidenstromes leuchten vom 13. bis 30. November auf. Wie ihr Name sagt, scheinen die Meteore aus dem Sternbild Löwe zu kommen. Das spitze Maximum der Leonidentätigkeit ist in diesem Jahr am Morgen des 17. zu erwarten.  

Die Leoniden sind abgesprengte Stücke des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. In manchen Jahren waren sie besonders auffällig, mit mehreren hundert Sternschnuppen pro Stunde. Dies ist im Mittel alle 33 Jahre der Fall, wenn die Erde mit dem Zentrum der Leoniden-Trümmerwolke kollidiert.

Allerdings dürften es diesmal pro Stunde lediglich 10 bis 15 Leoniden sein. Die günstigste Zeit für die Beobachtung der Leoniden sind die Stunden der zweiten Nachthälfte. Die Meteoroide laufen dann auf Gegenkurs zum Erdumlauf, weshalb es zu kleinen, in der Regel undramatischen Frontalzusammenstößen kommen kann.

Nachbargalaxie Andromeda bei guter Sicht erkennbar

Unter extrem guten Sichtbedingungen kann man im Sternbild Andromeda ein längliches, schwach leuchtendes Lichtfleckchen erkennen. Noch vor hundert Jahren glaubte man, der Andromedanebel sei eine Gaswolke in unserer Milchstraße.  

Doch mit dem Zweieinhalb-Meter-Spiegelteleskop des Mt. Wilson-Observatoriums nahe Los Angeles, das im Herbst 1917 in Betrieb ging, konnten Edwin Powell Hubble und sein Mitstreiter Milton Humason nachweisen, dass der Andromedanebel ein Sternsystem weit außerhalb unserer Milchstraße ist. Ihnen gelang es, mit dem Hooker-Teleskop – so benannt nach seinem Sponsor, dem Industriellen John D. Hooker – in den Jahren 1924 bis 1928 die Randpartien des Andromedanebels in einzelne Lichtpünktchen aufzulösen.  

Damit stießen sie das Tor in die Tiefen des Universums auf. Viele der nebeligen Gebilde am Firmament sind riesige Milchstraßensysteme mit Hunderten von Milliarden Sonnen. Häufig zeigen sie eine Spiralform. Trotz einer Entfernung von knapp 2,5 Millionen Lichtjahren ist die Andromedagalaxie noch unser Nachbarmilchstraßensystem.

Die anderen Galaxien, wie die Milchstraßensysteme auch genannt werden, sind noch viel weiter entfernt. Hubble fand außerdem heraus, dass sich die Galaxien von uns entfernen und zwar umso schneller, je weiter sie weg sind. Kurz, das Weltall expandiert und wie man seit Kurzem weiß, sogar beschleunigt. 

Diese Wintersternbilder erscheinen im November

Am frühen Abend kurz nach Einbruch der Dunkelheit kann man am Westhimmel noch das Sommerdreieck sehen. Es setzt sich aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammen. Der helle Arktur im Bootes allerdings ist bereits untergegangen.

Zur Standardbeobachtungszeit gegen 10 Uhr abends sind im Osten und Südosten bereits die ersten Wintersternbilder erschienen, nämlich Orion, Stier und Zwillinge. Hoch im Osten strahlt die gelbe Kapella, Hauptstern im Sternbild Fuhrmann. Direkt über unseren Köpfen, im Zenit also, sieht man die auffällige Figur des Himmels-W, die Königin Kassiopeia. Die mittlere Spitze des Himmels-W deutet ungefähr auf den Polarstern, der uns die Nordrichtung weist. Der Große Wagen hingegen hält sich tief am Nordosthimmel auf.  

Weiter im Süden erblickt man ein großes Sternenquadrat. Es bildet den zentralen Teil des Pegasus, Leitsternbild des Herbsthimmels. Man nennt es daher auch Herbstviereck. An das Herbstviereck schließt sich in nordöstlicher Richtung die Sternenkette der Andromeda an.  

Knapp darunter ist der Perseus zu finden, Retter der Prinzessin Andromeda. Südlich der Andromeda stößt man auf das kleine, aber markante Sternbild des Widders. Zwischen Andromeda und Widder ist das winzige Sternbild Dreieck beheimatet. Im Süden sind die lichtschwachen und ausgedehnten Sternbilder Fische und Walfisch bei klarem Himmel, guter Durchsicht und fernab irdischer Lichtquellen auszumachen.

Tageslänge verkürzt sich um weit über eine Stunde im November

Die Tageslänge verkürzt sich in 50 Grad Nord um eine Stunde und zwanzig Minuten, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um sieben Grad ab.

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